Hochwasserschutz in Wieselburg
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Politik

Eine Milliarde für Hochwasserschutz bis 2040

In Niederösterreich wird eine Milliarde Euro in das Hochwasserschutz-Ausbauprogramm bis zum Jahr 2040 investiert. Gut ein Viertel dieser Summe soll vom Land kommen, der Rest unter anderem von Bund und Gemeinden.

110 Hochwasserschutzprojekte sollen bis zum Jahr 2040 in Angriff genommen werden, kündigte Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner in einer Pressekonferenz mit LH-Stv. Stephan Pernkopf (beide ÖVP) am Dienstag in St. Pölten an. 290 Millionen Euro kommen aus Landesmitteln, weiters beteiligen sich Gemeinden, Wasserverbände, der Bund und das Landwirtschafts- und Verkehrsministerium. Landeshauptfrau Mikl-Leitner sprach von einer „Mammutaufgabe“. Konkrete Projekte sollen im Landtag beschlossen werden, kündigte die Landeshauptfrau an.

Geplante Hochwasserschutz-Projekte bis 2040
Land NÖ
Die rot markierten Projekte sind für die Jahre 2024-2040 geplant

„Wir werden damit alle Regionen in Niederösterreich abdecken“, sagte Pernkopf zu den geplanten Projekten. Er nannte die Aufweitung des Rußbaches in Pillichsdorf (Bezirk Mistelbach), den Hochwasserschutz am Kamp, an der Krems, am Hagenbach in St. Andrä-Wördern (Bezirk Tulln), am Mödlingbach in Achau (Bezirk Mödling) oder Rückhaltemaßnahmen beim Johannesbach in Würflach (Bezirk Neunkirchen) als Beispiele.

Der Landesvize erklärte, dass es „um einen Maßnahmenmix zwischen Dämmen, mobilen Hochwasserschutzanlagen, Rückhaltebecken und Renaturierungen, also Aufweitungen geht, mit denen wir den Flüssen wieder mehr Raum geben“. Seit 2002, dem Jahr des Jahrhundert-Hochwassers, wurden 700 Projekte mit einer Gesamtinvestitionssumme von 1,5 Milliarden Euro umgesetzt und mehr als 300 Gemeinden geschützt. 2030 soll eine wichtige Etappe im Hochwasserschutz erledigt sein, nämlich der Lückenschluss entlang der Donau.

Präsentation der künftigen Hochwasserschutz-Projekte
NLK Filzwieser
Mikl-Leitner bei der Präsentation am Dienstag

Impuls für Bauwirtschaft

In Zeiten, in denen sich die wirtschaftliche Entwicklung eintrübe, gehe es auch darum, den Wirtschaftsmotor am Laufen zu halten, sagte Mikl-Leitner. „Damit können wir die Bauwirtschaft und 16.000 Arbeitsplätze absichern“, erklärte sie.

Man habe in den vergangenen Jahren bemerkt, dass es eine Überhitzung der Bauwirtschaft gegeben habe und immer weniger Firmen Angebote für öffentliche Aufträge gelegt hätten. Jetzt sei die Bauwirtschaft auch wieder bereit, solche Aufträge anzunehmen, so die Landeshauptfrau.