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APA/Helmut Fohringer
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Umwelt & Klima

Global 2000 übt scharfe Kritik an EVN

Die Umweltschutzorganisation Global 2000 stellt der EVN in einem aktuellen Bericht kein gutes Zeugnis aus: Der Energieversorger sei ein „auffälliger Blockierer“ bei der Umstellung von fossilem Erdgas auf klimafreundliche Alternativen. Die EVN weist die Kritik von sich.

In ihrem aktuellen „Greenwashing-Report“ attestiert Global 2000 der EVN – ebenso wie TIGAS und Energie AG Oberösterreich – „Blockierer der Energiewende“ zu sein. Andere Energieversorger, darunter Verbund, Wien Energie und illwerke, werden im Report als zumindest „energiewendeorientiert“ bezeichnet. Konsequente Vorreiter gebe es in dieser Hinsicht in Österreich nicht, so Global 2000.

Konkret wird im „Greenwashing-Report“ untersucht, ob und wie große österreichische Energieversorger Erdgas als umweltfreundlich darstellen bzw. in welchem Ausmaß sie den Ausstieg aus fossilem Gas vorantreiben. Was die EVN angeht, wird im Bericht positiv vermerkt, dass die Förderung von Gasheizungen eingestellt wurde.

Erneuerbares Gas als Alternative zu fossilem Gas?

Global 2000 kritisiert allerdings, dass die EVN keinen Ausstiegsplan aus dem Erdgasgeschäft bzw. aus Gasheizungen hat. Auf Anfrage von noe.ORF.at gibt die EVN an, dass man einen entsprechenden Plan ausarbeiten wolle – wann dieser veröffentlicht werden soll, sei aber nicht klar. Ein Verbot von Gasheizungen kommt für die EVN nicht infrage, heißt es gegenüber noe.ORF.at – denn Gasheizungen könnten in Zukunft auch mit Biomethan betrieben werden.

Laut Global 2000 sei erneuerbares Gas jedoch keine Lösung für das Beheizen von Wohnraum. Denn der Anteil an erneuerbarem Gas am österreichweiten Gasverbrauch von 90 Terrawattstunden pro Jahr liegt laut Energieagentur derzeit bei 0,15 Prozent. „Ein Rohstoff, der so knapp ist, sollte wohlüberlegt eingesetzt werden, damit wir das Ziel erreichen können, bis 2040 komplett auf erneuerbare Energieträger umzusatteln“, heißt es im Report.

Änderung nach dem „Greenwashing-Report“

Von der EVN heißt es dazu in einer schriftlichen Stellungnahme: „Im aktuellen von der Regierung beschlossenen Entwurf des Erneuerbare-Wärme-Gesetzes (EWG) gibt es eine Ausnahme für das Verbot von Gasheizungen ab 2040: Heizungen, die mit erneuerbarem Gas betrieben werden. Das will Global 2000 offensichtlich ändern.“

Einen im „Greenwashing-Report“ beanstandeten Punkt hat die EVN am Mittwoch geändert: Tarife mit mindestens 95-prozentigem Erdgasanteil werden auf der EVN-Website nicht mehr als „umweltfreundlich“ bzw. „klimaneutral“ bezeichnet.