Chronik

Award für Kampf zurück ins Leben

Vor acht Jahren veränderte ein Arbeitsunfall das Leben des Notfallsanitäters Franz Kößl schlagartig. Für seinen engagierten Kampf zurück ins Leben wurde er nun mit dem „Back to Life“-Award der Allgemeinen Unfallversicherungsanstalt (AUVA) ausgezeichnet.

2014 verunglückte der Familienvater auf dem Weg in die Arbeit mit seinem Fahrrad schwer – wie schwer, wurde ihm erst bewusst, als er zwei Tage später im Spital aus der Narkose erwachte. „Da habe ich meine Augen bewegen können, meine Lippen … und das war’s. Ab der Schulter war mein Körper praktisch weg.“

Langsam, aber unermüdlich hat sich der 61-Jährige mit harten Trainings und Therapien zurück ins Leben gekämpft. Unterstützung kam dabei von vielen Seiten, sagt seine Frau Monika Kößl: „Das war wirklich unbeschreiblich, es haben wirklich hunderte Leute geholfen.“ Seine Ziele, zu Hause leben zu können, wieder selbstständig atmen, reden und schlafen zu können hat er schon erreicht. Eventuell eine Hand bewegen zu können, daran arbeitet Franz Kößl noch.

AUVA Award Back to Life
ORF/Kawus Nikou
Franz Kößl kämpfte sich nach einem Unfall zurück ins Leben

„Mit Kraft und Zuversicht Menschen mitnehmen“

Für diesen unermüdlichen Kampf wurde er jetzt mit dem AUVA-„Back to Life Award“ ausgezeichnet. Für den Vorsitzenden der AUVA- Landesstelle für Wien, Niederösterreich und das Burgenland, Peter Engelbrechtsmüller, ist Kößl ein würdiger Preisträger: „Diese Kraft, die der Franz ausstrahlt und vor allem diese Zuversicht, da kann er Menschen bewegen, sie mitnehmen. Ich glaube, wenn sich jemand diesen Award verdient hat, dann ist es der Franz Kößl.“

Im Vorjahr wurden 11.148 unselbstständig Erwerbstätige bei Arbeitsunfällen verletzt. Im Schnitt werden zwischen 120 und 125 Personen unter anderem im AUVA-Rehabilitationszentrum „Weißer Hof“ in Klosterneuburg (Bezirk Tulln) auf ihrem Weg zurück ins Leben betreut und gefördert. Franz Kößl bringt seine Geschichte jetzt in Vorträgen zum Thema Krisenbewältigung vornehmlich jungen Menschen näher. Er bleibt dabei immer seinem neuen Credo treu: „Z’ruck ins Leben, oder noch besser: Vorwärts ins Leben!“