Leopoldifest in Klosterneuburg
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Politik

Landesfeiertag in turbulenter Zeit

Niederösterreich hat am Dienstag seinen Landespatron, den Heiligen Leopold, gefeiert. Der Babenberger hatte u.a. das Stift Klosterneuburg gegründet. „Wir feiern in einer Zeit, die turbulent ist“, sagte Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner (ÖVP).

Erstmals seit Beginn der CoV-Pandemie waren die Feierlichkeiten rund um das Stift Klosterneuburg (Bezirk Tulln) so ausgiebig wie früher. Der Besuch des Leopoldimarktes hat für viele Menschen Tradition. Ebenso das Fasslrutschen über das 1.000-Eimer-Fass im Binderstadl gegenüber dem Stift Klosterneuburg, bei dem Wünsche in Erfüllung gehen sollen und das seit 200 Jahren Fixpunkt bei den Leopoldifeierlichkeiten ist.

Den Auftakt zum Landesfeiertag im Stift Klosterneuburg machte eine Pressekonferenz von Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner. Sie betonte, dass die Herausforderungen nicht kleiner, sondern größer würden. Gerade jetzt sei es wichtig, sich die Bedeutung und Wichtigkeit Niederösterreichs vor Augen zu führen.

Gerade in Ausnahmesituationen wie der Pandemie oder dem Krieg in der Ukraine brauche es die ehrenamtlichen Vereine, „damit gesellschaftliches Leben auch weiter funktioniert“, sagte die Landeshauptfrau. „Ohne das Ehrenamt, ohne die mehr als 20.000 Vereine, wäre Niederösterreich viel, viel ärmer. Für uns ist das Ehrenamt ein ganz großer Reichtum.“

Land unterstützt Restaurierung der Stiftstürme

Mikl-Leitner erinnerte zudem an die Strahlkraft des Stiftes Klosterneuburg „weit über Niederösterreich und Österreich hinaus“. Unter Hinweis darauf, dass im Zuge des heurigen Jubiläums „100 Jahre eigenständiges Niederösterreich“ all das in den Mittelpunkt gestellt würde, „was uns wert und wichtig ist“, hob sie den Erhalt und die Pflege von Kulturgütern wie Klöstern und Kirchen hervor.

Aus diesem Grund bringe sich das Land auch bei den derzeit laufenden Renovierungsarbeiten in Klosterneuburg ein, betonte Mikl-Leitner. So werde die bis 2023 laufende Restaurierung der Türme des Stifts mit 25 Prozent der Gesamtkosten von etwa 5,5 Millionen Euro unterstützt.

Das heutige Niederösterreich habe vor rund 900 Jahren von hier seinen Ausgang genommen, sagte Prälat Maximilian Fürnsinn, Administrator des Stiftes Klosterneuburg. Angesichts von Krisen wie Krieg, Teuerung und Klimawandel brauche es „einen Grundkonsens für unser Zusammenleben und ein Werte-Fundament“, forderte er. „Es muss in unserer Zeit wieder mehr um das Gemeinsame gehen.“

Landesfeiertag im Stift Klosterneuburg
NLK Pfeiffer
Im Sommer wurden bei der Restaurierung des Stifts zwei Zeitkapseln entdeckt. Am Landesfeiertag wurde eine neue Kapsel befüllt.

Neue Zeitkapsel befüllt

Im Juli und August wurden bei der Restaurierung der beiden Kirchtürme des Stifts Klosterneuburg zwei Zeitkapseln entdeckt. Darin befanden sich etwa 150 Jahre alte Dokumente rund um die Geschichte des Stifts und seine Bauweise – einmal in einer Langfassung, einmal in einer kürzeren Version – mehr dazu in Stift Klosterneuburg: Zweite Zeitkapsel entdeckt (noe.ORF.at; 16.8.2022).

Anlässlich der Landesfeierlichkeiten am Dienstag wurde nun eine neue Zeitkapsel befüllt, die in den Türmen des Stifts versteckt werden soll. Deren Inhalt bleibt jedoch geheim.