Weihnachtsbeleuchtung in einem Lager
APA/Erwin Scheriau
APA/Erwin Scheriau
Chronik

Vorweihnachtszeit im Energiesparmodus

Die vorweihnachtliche Zeit wird in Niederösterreich heuer im Energiesparmodus abgewickelt. Einige Städte reduzieren die Beleuchtung, bei den Adventmärkten an sich wird es aber wenige Einschränkungen geben. Die Pandemie spielt keine große Rolle mehr.

In St. Pölten öffnet der Christkindlmarkt auf dem Rathausplatz am 25. November seine Pforten. Schließlich soll – trotz Teuerung, Energiekrise und Personalmangel bei den Hüttenbetreibern – „auch heuer wieder das Christkind in unsere Stadt kommen“, wie Bürgermeister Matthias Stadler (SPÖ) festhielt. „All das jedoch mit dem notwendigen Hausverstand in Bezug auf die aktuelle Situation.“ Einen Eiszauber auf dem Rathausplatz wird es nicht geben, dafür wird der Eislaufplatz der Naturfreunde seine Tore öffnen.

Strahlende Lichter werden in der niederösterreichischen Landeshauptstadt nur mehr abends zu sehen sein. Die – auf LED umgerüstete – Weihnachtsbeleuchtung in der City wird Rathausangaben zufolge ab Ende November jeweils von 16.00 bis 22.00 Uhr in Betrieb sein. Der Abbau erfolgt bereits am 9. Jänner, die erweiterte Winterbeleuchtung der vergangenen zwei Jahre entfällt. „Betreffend weiterer Maßnahmen beobachten wir die aktuelle Entwicklung laufend, um dann gegebenenfalls schnell reagieren zu können“, hieß es auf APA-Anfrage aus dem Rathaus.

Weihnachtsbeleuchtung in Wr. Neustadt zeitlich begrenzt

Wiener Neustadt geht in diesem Jahr den Weg eines „neuen Advents“. An allen vier Adventwochenenden werden in der Innenstadt Christkindlmärkte geboten, Kunsthandwerk und Tradition inklusive. Extra Vorgaben zum Energiesparen für die Standbetreiber gibt es nach Rathausangaben nicht. Verwiesen wurde darauf, dass schon bisher keine Heizschwammerl und auch keine Heizungen in den Ständen vorhanden gewesen seien. Covidbedingte Einschränkungen sind ebenfalls nicht vorgesehen.

Neue Wege werden in der zweitgrößten Stadt Niederösterreichs bei der Weihnachtsbeleuchtung beschritten. Statt wie bisher Mitte November wird diese am 8. Dezember aktiviert. Man werde die Beleuchtung nicht gänzlich weglassen, sie jedoch zeitlich so begrenzen, „dass wir Energie sparen und dennoch die Stimmung in der Stadt aufrechterhalten können“, hieß es seitens der Stadtpolitik.

kleines Kind mit Christbaumdekoration am Christkindlmarkt
APA/GEORG HOCHMUTH
In Wiener Neustadt wird es an allen vier Adventwochenenden Christkindlmärkte in der Innenstadt geben

Bereits seit Juli abgeschaltet ist die abendliche Anstrahlung von Sehenswürdigkeiten. Weitere generelle Sparmaßnahmen beinhalten u. a. die Reduktion von Beleuchtung in Einrichtungen, die Umstellung auf LED-Lampen und die Absenkung der Temperatur in mehreren Gebäuden.

Sparmaßnahmen auch in Krems und Zwettl

Auf den Kremser Adventzauber wird von 24. November bis zum Heiligen Abend in der Statutarstadt am Tor zur Wachau gesetzt. Das Ambiente der Altstadt wird diesmal aber nicht ganz so hell wie gewohnt erstrahlen. Während die Weihnachtsbeleuchtung in der Vergangenheit bereits am frühen Nachmittag eingeschaltet wurde, wird sie nun von etwa 16.00 bis 22.00 Uhr betrieben. Vom Stadtmarketing wurde darauf verwiesen, dass bereits eine Umrüstung auf LED-Technik erfolgt sei. Die Weihnachtsbeleuchtung verursache im gesamten Advent Betriebskosten von rund 260 Euro.

„Wir wollen den ‚Goldenen Advent‘ weiter erstrahlen lassen – das aber in möglichst energiesparendem Ausmaß“, hieß es von Zwettls Bürgermeister Franz Mold (ÖVP). Der Adventmarkt geht in der Waldviertler Bezirksstadt von 8. bis 11. Dezember über die Bühne. Verwendet werden ab heuer in der Weihnachtszeit auch hier ausschließlich LED-Beleuchtungskörper. Die Betriebsdauer wird von sieben auf sechs Wochen verkürzt, auf zwei beleuchtete Christbäume sowie fünf Luster samt Lichtschleier im Stadtzentrum wird von der Gemeinde ebenfalls verzichtet.

Adventmärkte mit unterschiedlichen Ansätzen

Auch beim Adventmarkt im Kurpark in Baden, der am 16. November startet, ist Energiesparen angesagt. Auf Strom werde beim Rahmenprogramm „weitestgehend verzichtet“, heißt es seitens der Veranstalter gegenüber dem ORF Niederösterreich. Die Beleuchtung werde später als noch in den vergangenen Jahren eingeschaltet. Der Markt sei generell auf Nachhaltigkeit ausgerichtet. Der Weihnachtsmarkt in Korneuburg startet aufgrund der Teuerung heuer fast zwei Wochen später, am ersten Adventwochenende (26. November). Die Dauer der Beleuchtung wird verkürzt.

Baden, lebende Christbäume
A. Felten
Der Adventmarkt im Kurpark in Baden setzte schon in der Vergangenheit mit dem Verkauf von lebenden Bäumen ein Zeichen für Nachhaltigkeit

Der Adventmarkt auf Burg Aggstein (Bezirk Melk), der noch am 19. und 20. November stattfindet, reduziert die Beleuchtung hingegen nicht. Auf dem mittelalterlichen Markt setzt man aber ohnehin schon länger auf LED-Lampen, Feuerschalen und Feuerkörbe. Auch auf Schloss Hof (19. November bis 18. Dezember) wird bei der Beleuchtung nicht eingespart. Für Besucherinnen und Besucher wäre es sonst am Abend zu finster, so die Veranstalter. Die Stromkosten seien im Vergleich zu anderen Kosten aber ohnehin sehr gering.

Tulln lässt Lichter an, Purkersdorf nur auf Hauptplatz

In Tulln wird die Weihnachtsbeleuchtung ebenso nicht reduziert. „Angesichts der eher dunklen Gegenwart haben wir entschieden, bei der Weihnachtsbeleuchtung nicht zu sparen – denn die Stromeinsparung wäre aufgrund der energiesparenden Leuchtmittel (LED) überschaubar gewesen, und ein wenig Freude an kleinen Dingen und an weihnachtlichem Ambiente tut der Seele gerade gut“, so Bürgermeister Peter Eisenschenk (ÖVP). Im Adventdorf sei den Standbetreibern aber vertraglich untersagt, Heizschwammerl aufzustellen.

In Purkersdorf (Bezirk St. Pölten) wird es in der Vorweihnachtszeit weniger hell als noch in den vergangenen Jahren sein. Abseits des Hauptplatzes wird es keine Weihnachtsbeleuchtung geben, heißt es von der Stadtgemeinde auf Anfrage von noe.ORF.at. „Das Einkaufserlebnis auf dem Hauptplatz soll dadurch nach wie vor weihnachtlich sein“, so Wirtschaftsstadtrat Andreas Kirnberger (ÖVP).

In den Kittenberger Erlebnisgärten in Schiltern bei Langenlois (Bezirk Krems) versucht man beim Weihnachtsmarkt (12. November bis 8. Jänner), mit 20 Prozent weniger Strom auszukommen. „Die Sparmaßnahmen sollen das Flair und Erlebnis aber nicht verringern“, wird betont. Aus aktuellem Anlass gibt es zwei Gärten, in denen man auf einem Hometrainer Strom mit Muskelkraft selbst erzeugen kann.