Der polnische Staatsbürger steht den Ermittlungen des Landeskriminalamtes Niederösterreich zufolge im Verdacht, an sieben Pkw-Diebstählen mittels Funkstreckenverlängerer beteiligt gewesen zu sein. Dabei wird das Funksignal zwischen Autoschlüssel und Fahrzeug mit speziellen Geräten verlängert.
Nach der Signalübertragung kann das Auto geöffnet und gestartet werden. Die Autoschlüssel befanden sich zum Zeitpunkt der Diebstähle meist in den Vorräumen von Wohnhäusern. Derartige verwendete Funkstreckenverlängerer kosten bis zu 35.000 Euro und dienen laut Polizei ausschließlich zur Begehung von KFZ-Diebstählen.
Verdächtiger in den Niederlanden festgenommen
Der 22-Jährige zeigte sich laut Landespolizeidirektion bei seiner Einvernahme nicht geständig. Er war aufgrund eines EU-Haftbefehls der Staatsanwaltschaft St. Pölten in den Niederlanden festgenommen worden. Am Mittwoch erfolgte die Auslieferung des Mannes nach Österreich. Er gilt als mutmaßliches achtes Mitglied der Bande, die weiteren sieben wurden Ende März in die Justizanstalt St. Pölten eingeliefert.
Damals hatte der niederösterreichische Landespolizeidirektor Franz Popp betont, dass „ein großer Schlag gegen die Organisierte Kriminalität“ gelungen sei. Zu diesem Zeitpunkt war von sieben Beschuldigten in Haft und zwei weiteren die Rede, die mit europäischen Haftbefehlen gesucht wurden.
Luxusautos über die Grenze gebracht
Einer dieser beiden ist der am Mittwoch ausgelieferte 22-Jährige. Ein zehnter Verdächtiger befindet sich auf freiem Fuß – mehr dazu in Luxusautos gestohlen: Sieben Täter in Haft (noe.ORF.at; 29.3.2022). Die Polizei hatte von 15 vollendeten Taten und einem Versuch in den niederösterreichischen Bezirken Tulln, St. Pölten, Korneuburg, Baden und Mödling sowie in Wien berichtet.
Die Taten sollen von Anfang Juli bis Ende Oktober 2021 begangenen worden sein. Abgesehen hatte es die Bande auf Fahrzeuge der Marken Mercedes, Porsche und BMW. Fünf Autos im Wert von 380.000 Euro wurden sichergestellt, drei davon noch in Österreich.