Lichtergarten im Schlosspark Laxenburg
Illumina Laxenburg
Illumina Laxenburg
Chronik

Kritik an wochenlang beleuchteten Parks

In Niederösterreich werden trotz Energiekrise an drei Standorten monatelang Parks abends mit einer Lichtshow beleuchtet. Angesichts der angespannten Energiesituation sorgen diese Lichtergärten für Ärger. Der Veranstalter verweist auf energiesparende LED-Technik.

Der Veranstalter Illumina Lichtergärten betreibt im Schlosspark Laxenburg (Bezirk Mödling), im Schloss Grafenegg (Bezirk Krems) und im Stift Klosterneuburg (Bezirk Tulln) Lichtinstallationen mit Millionen Lichtern. Die Installation hatte ihre Premiere im Schlosspark Laxenburg südlich von Wien 2021.

Heuer befinden sich dort laut Veranstalter auf einem drei Kilometer langen Rundweg mehr als eine Million Lichter. Die Show findet vom 11. November 2022 bis 29. Jänner 2023, immer Mittwoch bis Sonntag von 16.30 Uhr bis 22.00 Uhr, statt. Das sind 60 Tage zu je fünfeinhalb Stunden und damit 330 Stunden alleine in Laxenburg.

Grüne: „Trifft höchstwahrscheinlich nicht Zeitgeist“

Aufgebracht wurde das Thema von den Grünen Niederösterreich. „In der Energiekrise gibt es viele Diskussionen, was noch vertretbar ist. Die Grünen Niederösterreich halten Schneekanonen in Niederösterreich für verzichtbar. Veranstaltungskonzepte wie ‚Illumina‘ treffen höchstwahrscheinlich nicht den Zeitgeist der Mehrheit im Land“, teilte der Sprecher der Grünen Niederösterreich, Michael Pinnow, der APA in einer Stellungnahme mit.

„Wir haben auch schon Anrufe von zwei Bürgerinnen gehabt, die sich über ein privates Lichterfest im Industrieviertel beschweren. Bei vielen Weihnachtsmärkten werden sogar Punschkocher reduziert und Abläufe optimiert und auf Heizstrahler verzichtet. Der Trend wird sich in Richtung ‚Energie mit Köpfchen verwenden‘ fortsetzen und Veranstalter wie Illumina werden kreativ andere Angebote finden.“

Vergleich zu Vorjahr: Spielzeit und Energiebedarf reduziert

Dass die Lichtergärten angesichts der Energiekrise für Ärger sorgen werden, ist dem Veranstalter bewusst, denn auf der Homepage gibt es einen eigenen Beitrag dazu. „Mit dem Einsatz energieeffizientester High-Quality-Standards der LED-Lichttechnik, dem Verzicht auf ein paar größere Lichtinstallationen, die einen höheren Energiebedarf als der Durchschnitt in unseren Lichtergärten haben, sowie mit einer Reduktion der Spieltage von sieben Tagen pro Woche auf fünf Tage pro Woche, ist es uns gelungen, den heurigen Energiebedarf auf ein Minimum weiter zu reduzieren.“

Im vergangenen Jahr seien während der achtwöchigen Öffnungsdauer für die gesamten Beleuchtungskörper rund 25.000 kWh verbraucht worden. Das entspreche lediglich dem Jahresverbrauch von fünf Vierpersonenhaushalten, argumentiert der Veranstalter und stellt gar die Behauptung auf, mit der Installation werde „Strom gespart“, weil man während des Besuches im Lichtergarten zu Hause keinen Strom verbrauchen würde.