Onlinehandel Pakete auf Förderband in Post Verteilzentrum (Logistikzentrum)
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Wirtschaft

Post sucht Personal für Weihnachtsgeschäft

Während das Weihnachtsgeschäft in manchen Branchen erst nach und nach Fahrt aufnimmt, laufen die Vorbereitungen bei der Post auf Hochtouren. Noch fehlt es aber an Personal, 100 Stellen sind derzeit unbesetzt.

Die Vorweihnachtszeit bedeutet für die Post Hochsaison. Deshalb sucht man dringend nach Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern – und das in allen Bereichen, von der Logistik über die Filialen bis zur Zustellung, so Post-Pressesprecher Michael Homola im Gespräch mit noe.ORF.at.

Die Zahlen sprechen für sich: Werden etwa im Logistikzentrum Niederösterreich in Hagenbrunn (Bezirk Korneuburg) durchschnittlich 200.000 Pakete pro Tag sortiert, sind es im Dezember mit 275.000 Paketen täglich um fast 40 Prozent mehr. Ähnlich sei die Lage bei den Paketzustellungen. Dort steige die Zahl im Dezember von 110.000 auf 170.000 Zustellungen.

Post sucht 100 Mitarbeiter

Bei der Post in Niederösterreich sind kurz vor Weihnachten 100 Stellen nicht besetzt. Damit die Pakete pünktlich ankommen, bemüht man sich neue Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu finden.

Post: 184 Millionen Pakete bundesweit

Angesichts der Teuerung bemerke man zwar eine gewisse Zurückhaltung bei den Kundinnen und Kunden, trotzdem rechne man mit ähnlich vielen Paketen wie im Vorjahr – nämlich österreichweit etwa mit 184 Millionen Sendungen. Um diese Menge an Paketen stemmen zu können, habe die Post u. a. verstärkt in ihre Sortierkapazitäten investiert. So konnte die Sortierleistung im Vergleich zum Vorjahr um 25 Prozent gesteigert werden, so Homola.

Zudem würden in den Logistikzentren mehr Bearbeitungsflächen geschaffen, „und wir haben zusätzliche Ausrüstungen wie Rollbehälter oder Wechselaufbaubrücken und greifen auf zusätzliche Transportkapazitäten zurück“. In der Hochsaison würden zusätzlich 100 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der Zustellung und weitere 150 im Logistikzentrum Hagenbrunn eingestellt.

Post-Logistikzentrum für Niederösterreich in Hagenbrunn innen
ORF/Thomas Koppensteiner
Ab November herrscht bei der Post Hochbetrieb

Trotz aller Vorbereitungen könne es aber zu Verzögerungen bei der Zustellung kommen, heißt es. Aktionstage wie der „Black Friday“ und der „Cyber Monday“ würden dabei aber nur eine untergeordnete Rolle spielen. Man bemerke zwar „gewisse Steigerungen, aber die beiden Tage zählen seit Jahren nicht zu den stärksten“, betont Homola.

Weihnachten und Pandemie sorgen für Rekordmengen

Rekordmengen an Paketen gebe es hingegen traditionell in der ersten oder zweiten Dezember-Woche. „Genau genommen sind die Paketmengen während der Pandemie sehr stark angestiegen. Also wir hatten hier zwei Jahre, in denen die Paketmenge in Österreich um 45 Prozent gewachsen ist. Für das heurige Jahr erwarten wir ähnliche Mengen“, sagte Post-Logistikchef Peter Umundum Montagabend in der Fernsehsendung „Niederösterreich heute“.

Damit so viele Pakete wie möglich pünktlich unter dem Christbaum liegen, bemühe man sich, die offenen Stellen bei der Post schnellstmöglich zu besetzen. Außerdem sei es seit Jahren üblich, dass die Post mit Partnern zusammenarbeite. „Natürlich hätten wir gerne mehr eigenes Personal, und diese 100 Stellen wollen wir langfristig intern besetzen“, so Umundum.

Logistikchef der Post im Interview

Post-Vorstand Peter Umundum über den Personalmangel und mit welchen Anreizen man neue Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gewinnen möchte

Viertagewoche als Anreiz für neue Mitarbeitende

Um neue Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter anzusprechen, wird in Niederösterreich die Viertagewoche getestet – 40 Stunden werden dabei auf vier Tage aufgeteilt. „Das sieht durchaus nach einer interessanten Alternative für Mitarbeiter aus, die wir zusätzlich ins Unternehmen bringen können“, sagt Umundum. Die Auswertung soll nach der Weihnachtszeit erfolgen.

In anderen Unternehmensbereichen sei die Viertagewoche bereits seit längerer Zeit möglich, etwa bei der Transportlogistik. In Hagenbrunn ist das Modell nun erstmals in der Paketzustellung im Einsatz, und das Feedback von den Mitarbeitern sei sehr gut, so Umundum. Darüber hinaus erhalten bestehende Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter eine Prämie, wenn sie neue Kolleginnen und Kollegen anwerben.