Besonders am Jauerling gibt es zahlreiche Christbaumkulturen.
ORF/Petra Ottitsch
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„Im Fokus“

Christbaumbauern verkaufen 1,1 Millionen Bäume

Mit dem Advent starten die Christbaumbauern in ihre Hauptsaison. Der größte Anteil der österreichischen Anbauflächen entfällt auf Niederösterreich. Etwa 200 Bauern gehören zur ARGE NÖ Christbaum- und Schmuckreisigproduzenten, sie verkaufen 1,1 Millionen Bäume.

70 Prozent der Österreicherinnen und Österreicher setzen auf einen Naturbaum zum Fest. In den Christbaumkulturen herrscht Hochbetrieb. Der Jauerling (Bezirk Krems) ist übrigens das Hauptproduktionsgebiet für Christbäume in Niederösterreich.

Für Landwirt Christoph Buchegger ist der Christbaum „das wichtigste Standbein“, sagt er. „Wir haben einen Milchviehbetrieb und in der Landwirtschaft gibt es momentan nicht so viel zum Verdienen.“ Anders in der Christbaumbranche: Die niederösterreichischen Christbaumbauern verkaufen mit 1,1 Millionen etwa die Hälfte aller heimischen Christbäume. Das bringt rund 22 Millionen Euro für die Landwirtschaft – und damit für die Region.

Die umgeschnittenen Bäume kommen in die Netzmaschine.
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In den Christbaumkulturen herrscht jetzt Hochsaison, etwa am Jauerling

Nur die blau-gelbe Herkunftsschleife garantiert Qualitätsbäume direkt vom Bauern aus Österreich, betont der Obmann der niederösterreichischen Christbaumbauern, Franz Raith. „Wir arbeiten das ganze Jahr mit der Natur. Unsere Bäume sind frisch und heimisch. Sie werden so spät wie möglich geschnitten, werden gut gelagert, werden schonend, nicht zu weit, transportiert“, so Raith gegenüber noe.ORF.at.

Christbaum legt durchschnittlich 40 Kilometer zurück

40 Kilometer beträgt der durchschnittliche Weg eines heimischen Christbaums vom Feld zum Verkaufsstand. Ab Anfang Dezember können die Bäume auch direkt bei den Bauern Ab-Hof gekauft werden. Christoph Buchegger kennt die Kundenwünsche: „Wichtig ist ihnen, dass er frisch geschnitten ist, eine schöne grüne Farbe hat und dass der Baum schön ist. Viele Familien kommen in die Christbaumkultur und suchen sich hier den Baum aus. Oft schneiden sie ihn sogar selbst mit der Handsäge ab.“

Reisig ist eine wichtige Einnahmequelle für die Christbaumbauern.
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Das Reisig ist eine wichtige Einkommensquelle für die niederösterreichischen Christbaumbauern

Christbaumverkauf startet am 12. Dezember

Das wichtigste Nebenprodukt der Christbaumproduktion ist Reisig. Die rund 20 bis 30 Prozent der Christbäume, die sich aufgrund ihrer Qualität nicht zum Verkauf eignen, werden so verwertet. Für die Betriebe stellt die Reisigproduktion eine zusätzliche Einkommensquelle dar. Der Christbaumverkauf startet in Wien und St. Pölten am 12. Dezember.

Franz Raith rechnet in dieser Saison mit einem guten Geschäft: „Heuer wird es ein gleich gutes Jahr. Es werden nicht zu viele Leute auf Urlaub fahren. Das Skifahren wurde teurer. Weihnachten ist in Österreich traditionell ein Fest der Freude und der Familie. Da möchte man eben einen schönen Christbaum haben.“ Für die einen ist der Christbaum wirtschaftliches Standbein, für die anderen ist er der Garant für weihnachtliche Stimmung.