Primärversorungszentrum St. Pölten
ORF/Novak
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GESUNDHEIT

Zehntes Primärversorgungszentrum kommt

Im Jahr 2024 soll in Mauer (Bezirk Amstetten) Niederösterreichs zehntes Primärversorgungszentrum (PVZ) verwirklicht werden. Nach einer längeren Anlaufphase ging eine Bewerbung von vier Ärztinnen und Ärzten ein.

Das Projekt in Mauer soll nach sechs bestehenden Gesundheitszentren und -netzwerken und drei für das kommende Jahr geplanten Einheiten die zehnte Primärversorgungseinheit in Niederösterreich werden. Das „PVZ Mostviertel-Mauer“ ist auf dem Areal einer ehemaligen Gärtnerei, neben dem Landesklinikum in Mauer, geplant. Im Gesamtkomplex sind auch 51 Wohnungen integriert – eine erstmalige Kombination.

Die Vorbereitungen haben bereits 2019 begonnen, erst jetzt liegt aber bei der Ärztekammer eine Bewerbung durch vier Ärtztinnen und Ärzte vor. Die Gründe für die Verzögerung reichen von bürokratischen Hürden über die ungewöhnliche Kombination mit einem Wohnbau bis hin zur Pandemie. Das „PVZ Mostviertel-Mauer“ wird noch im Dezember beim Hearing der Österreichischen Gesundheitskasse (ÖGK) und der Ärztekammer Niederösterreich behandelt, 2024 soll es verwirklicht werden.

„Etablierung erfolgreich angelaufen“

„Wir sind auf Kurs“, betont Landesrat NÖGUS-Vorsitzender Martin Eichtinger (ÖVP). „Die Etablierung von Gesundheitszentren in Niederösterreich ist jetzt erfolgreich angelaufen. Im kommenden Jahr werden in Breitenfurt, Melk und Tullnerfeld neue Gesundheitszentren entstehen. Und auch 2024 startet mit der Etablierung von Mauer außerordentlich gut.“

Primärversorgungseinheiten seien ein innovatives Modell, hebt Robert Leitner, Vorsitzender des Landesstellenausschusses der ÖGK in Niederösterreich, hervor. „Es übernimmt neben den klassischen Aufgaben der Gesundheitsversorgung eines niedergelassenen Ärzteteams, neben verschiedenen Therapien und Beratungsmöglichkeiten auch öffentliche Gesundheitsaufgaben, Gesundheitsförderung und Prävention oder Sozialberatung.“

Als in vielen Regionen „gute Ergänzung“ zur Patientenversorgung sieht Harald Schlögel, Präsident der Ärztekammer Niederösterreich, die Primärversorgungszentren. „Der engagierte Einsatz von Einzelordinationen muss aber natürlich ebenso mit den bestmöglichen Maßnahmen unterstützt werden wie jener der Gruppenpraxen und PVE.“

Weitere Einheiten geplant

Derzeit gibt es in Niederösterreich sechs Primärversorgungseinheiten (Böheimkirchen, St. Pölten/Harland, Schwechat, Gloggnitz, Purgstall und dem Melker Alpenvorland) in Form von Gesundheitszentren oder eines Netzwerks. Primärversorgungseinheiten sollen die erste Anlaufstellen im Gesundheitssystem werden. Sie bieten medizinische Grundversorgung, die kontinuierliche Versorgung chronisch Kranker und Impfungen an. Den erweiterten Teams gehören u.a. Vertreterinnen und Vertreter von Ergotherapie, Physiotherapie und Diätologie an. Auch Kinderärztinnen und -ärzte sind integriert.