Siegerbild Europacup Herren
Hans Oberländer
Hans Oberländer
Sport

Strafpunkt entscheidet Krimi der Eisstockelite

Die Weltelite des Eisstocksports ist an den beiden vergangenen Wochenenden in der Eishalle Amstetten zu Gast gewesen. Beim Europacup der Vereinsmannschaften gab es einen Heimsieg der Damen, bei den Herren ging der Titel nach Deutschland.

Für die Lokalmatadore des ESV Wang (Bezirk Scheibbs) war beim ersten Antreten im Europacup früher als erhofft Endstation. Zunächst starteten die Niederösterreicher den Finaltag noch mit einem klaren Sieg im Achtelfinale gegen den ESC Rigi aus der Schweiz. In einem endspielwürdigen Viertelfinale zog man gegen den EV Rottendorf aus Kärnten mit 8:10 aber der Kürzeren.

„Wir sind schon enttäuscht, da wir gegen Rottendorf nur knapp verloren haben. Die Vorrunde war aber in Ordnung und wir können mit Zuversicht auf die Staatsmeisterschaften im Februar in Amstetten schauen“, sagt Wang-Obmann Stefan Solböck, der dem Team um seine Söhne Patrick und Jakob, Christian Hobl und Markus und Wolfgang Karl keine Vorwürfe machte. „Wir sind noch ein junges Team und wenn wir so weiterspielen, werden wir den Europacup auch mal gewinnen“, war sich Patrick Solböck sicher.

Emotionales Finale

Das Finale zwischen Rottendorf und dem EC Saßbach aus Bayern wurde zu einem echten Eisstock-Krimi, den der Meister aus Deutschland zunächst dominierte, bis die Kärntner kurz vor Schluss noch in die Nähe eines Stechens kamen. Dass dieses dann ausfiel, lag an einer umstrittenen Schiedsrichterentscheidung gegen Rottendorfs Schlussschützen Horst Stranig, der nach seinem letzten Schuss zum 8:8 jubelnd auf Knien die Eisbahn entlangrutschte, dabei jedoch das Spielfeld verließ und einen Strafpunkt kassierte, was Saßbach am Ende den Titel bescherte.

ESV Wang mit Christian Hobl vor Patrick Solböck im Vordergrund
Hans Oberländer
Die Lokalmatadore des ESV Wang um Christian Hobl und Patrick Solböck (von links) mussten sich im Viertelfinale geschlagen geben

„Wir haben gewusst, dass die Schiedsrichter nach den Regeländerungen im Oktober scharfe Entscheidungen treffen werden. Leider ist der Regelverstoß korrekt. Schade, dass wir durch so ein Missgeschick den Titel nicht verteidigen konnten. Ein Stechen wäre noch interessant geworden“, so der Rottendorfer Andreas Spendier.

Premierensieg für Neustift-Innermanzing

Eine Woche davor wurde bei den Damen das Finale ohne Schiedsrichterintervention entschieden – zu Gunsten des ESV Neustift-Innermanzing (Bezirk St. Pölten). Die Niederösterreicherinnen setzten sich im rein österreichischen Endspiel gegen Vornholz aus der Steiermark klar 12:2 durch.

Angeführt von der neu verpflichteten, mehrfachen Weltmeisterin Verena Gotzler aus Deutschland feierten Karin Schwarz, Magdalena Katzensteiner und Monika und Renate Kahry den ersten Europacupsieg der Vereinsgeschichte. „Ich war selbst schon zwei Mal im Finale und bin total stolz auf meine Mädels, dass sich das heuer mit meinem neuen Verein gleich ausgegangen ist“, freute sich Gotzler. Neustift-Innermanzing ist damit auch bei der Frauen-Staatsmeisterschaft im Februar in Ternitz (Bezirk Neunkirchen) erster Herausforderer von Titelverteidiger Vornholz.