Dass der Verein schon seit längerem in finanziellen Schwierigkeiten steckt, wurde bereits Anfang November öffentlich bekannt. Nun, da der Verein keinen Ausweg mehr fand, wurde die Reißleine gezogen. „Es ist seit Sommer leider der eine oder andere Sponsor abgesprungen“, erklärt Trainer Mario Santner im Gespräch mit noe.ORF.at die folgenreiche Entscheidung des Klubs.
Spieler warteten vergeblich auf Zahlungen
Die Geldnot im Verein war laut Santner so groß, dass sich beinahe der gesamte Spielerkader an die Gewerkschaft wandte, weil Gehälter nicht mehr ausbezahlt wurden – allerdings vergeblich. Im Endeffekt einigte man sich darauf, dass die Spieler auf die Hälfte ihrer Aufwandsentschädigungen verzichteten und im Gegenzug die Freigabe erhielten, den Klub im Winter zu verlassen.

Santner hoffte bis zuletzt, dass sich der Verein noch aus der finanziellen Schieflage befreien können würde. „Es war ein Stich ins Herz, als ich gehört habe, dass der Rückzug beschlossene Sache ist. Ich bin mit dem Verein als Spieler zweimal Meister geworden und in die Regionalliga aufgestiegen, ich war fünf Jahre lang Teil des Trainerteams. Der Abschied tut natürlich sehr weh“, so Santner.
Alle Ergebnisse gestrichen
Bruck an der Leitha wird zwar in der 1. Klasse Ost weiterspielen. Wie es mit der Mannschaft weitergeht, ist allerdings noch nicht geklärt. Auswirkungen hat der Rückzug des Noch-Regionalligisten auch auf die Konkurrenz. Laut Ligastatuten werden alle Saisonergebnisse mit Brucker Beteiligung gestrichen. Dadurch beträgt der Vorsprung von Spitzenreiter Stripfing auf Verfolger TWL Elektra nur noch fünf Punkte.
Schlusslicht Wiener Neustadt fehlen plötzlich vier Zähler auf das rettende Ufer. Trotzdem könnte der Tabellenletzte noch profitieren. Durch den Ausstieg von Bruck an der Leitha wird es in dieser Saison nur zwei Absteiger aus der Regionalliga Ost geben. Sollten Rapid II und die Young Violets Austria Wien den Klassenerhalt in der Zweiten Liga schaffen, wäre es sogar nur einer.