Der Fischotter machte durch Weinen auf sich aufmerksam, was die Spaziergängerin in Bad Pirawarth (Bezirk Gänserndorf) dazu veranlasste, den zuständigen Jagdleiter zu verständigen. Dieser brachte das Tier zu einer Tierärztin, die ihn wiederum in die Eulen- und Greifvogelstation (EGS) Haringsee brachte, die von Vier Pfoten geführt wird.
In der Station wird das Fischotterbaby, genannt Rudi, nun aufgepäppelt. „Rudi war extrem erschöpft und sehr hungrig. Das Fläschchen mit der Welpenmilch hat er sofort akzeptiert und brav getrunken“, schildert der wissenschaftliche Leiter der EGS Haringsee, Hans Frey. Das Tier wog bei der Ankunft in der Station lediglich einen Kilo, legte seitdem aber bereits an Gewicht zu. Sobald der Fischotter wieder kräftiger ist, soll er in die Wildnis entlassen werden.
Warum das Fischotterbaby ohne Muttertier aufgefunden wurde, ist unbekannt. In der Nähe des Fundortes befindet sich eine Baustelle, die dem Tier zum Verhängnis geworden sein könnte. „Möglicherweise wollte die Mutter mit ihren Jungen weg von der Baustelle und hat Rudi dabei verloren. Und dann traute sie sich vielleicht nicht mehr zurück“, mutmaßt Frey.