Am Tag nach der Sensation dürften sich nicht wenige Fußballfans in Japan die Augen gerieben haben. Japan schaffte in Katar das Unmögliche und überstand mit einem 2:1-Sieg über Spanien die sogenannte Todesgruppe E, und nicht nur das: Man stieg gar als Gruppensieger auf und schlug mit Deutschland und Spanien die Weltmeister von 2014 und 2010.
Großen Anteil am japanischen Traum hat Shuichi Gonda, der vor sechs Jahren noch beim SV Horn in der Regionalliga im Tor stand und jetzt in Katar auch gegen Weltstars seine Klasse zeigt. Mittlerweile spielt Gonda zwar in Japan bei Shimizu S-Pulse, der Kontakt ins Waldviertel riss aber nie ab. Horn-Obmann Rudolf Laudon tauscht sich mit seinem ehemaligen Schlussmann nach wie vor aus.

„Menschlich und sportlich ist er ein super Typ mit einem hochprofessionellen Zugang zum Leistungssport. Er war schon damals bei uns Nationalspieler und wollte Japan unbedingt bei einem großen Turnier vertreten. 2018 hats nicht geklappt, dafür läuft es in Katar jetzt umso besser“, freute sich Laudon im Gespräch mit noe.ORF.at.
„Wir haben uns nach dem Spiel gegen Deutschland geschrieben und ich habe ihm auch nach dem Sieg gegen Spanien gratuliert. Schuh, wie wir ihn Horn nennen, hat mir schon vor der WM gesagt, dass Japans Ziel ist, ins Viertelfinale zu kommen und von der Einstellung her hätte er es auf jeden Fall verdient“, so Laudon.
Achtelfinale gegen Vizeweltmeister
Der Gegner im Achtelfinale hat es allerdings in sich, denn auf dem Weg in die zweite K.-o.-Runde trifft Gonda mit Japan auf Kroatien und ist gegen den Vizeweltmeister einmal mehr Außenseiter. Rudolf Laudon traut dem Team am Montag die nächste Überraschung aber durchaus zu. „Mich haben die Kroaten bisher noch nicht richtig überzeugt. Mit einem Gonda, der derzeit in Topform spielt, ist da sicher was drin.“