Arbeiter befestigt eine Ladungssicherung, Fachkräfte, Industrie
ORF.at/Carina Kainz
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Politik

Pensionisten und Ausländer gegen Fachkräftemangel

In Mauerbach (Bezirk St. Pölten) haben die Arbeitsreferenten der Länder am Freitag u. a. nach Lösungen für den Fachkräftemangel gesucht. So könnten etwa Pensionisten und Pensionistinnen sowie qualifizierte Arbeitskräfte aus dem Ausland die Lage entschärfen.

Insgesamt wurden zwanzig Themenschwerpunkte von den neun Landesräten für Arbeit diskutiert und die Ergebnisse schließlich einstimmig beschlossen, betonte der Gastgeber, Landesrat Martin Eichtinger (ÖVP). Eine der wichtigsten Forderungen betrifft den Fachkräftemangel. In diesem Problemfeld sollen möglichst unbürokratisch qualifizierte Männer und Frauen aus Drittstaaten angeworben und integriert werden.

Man habe die Bundesminister Martin Kocher (ÖVP) und Wissenschaftsminister Martin Polaschek (ÖVP) gebeten, „dass sie hier gemeinsam daran arbeiten, dass die Anerkennung der Qualifizierungen raschest möglich erfolgen möge“, erklärte Niederösterreichs Landesrat für Arbeit, Martin Eichtinger.

Eichtinger und Kocher
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Mit Arbeitsminister Kocher (r.) wurden die Vorschläge zur Lösung des Fachkräftemangels besprochen. Gastgeber der Konferenz war diesmal Niederösterreich mit Landesrat Eichtinger (2. v. r.).

Ein wichtiges Thema sei der europäische Sozialfonds ESF+ gewesen und die Frage der Abwicklung dieser europäischen Mittel für die Arbeitsmarktpolitik und Sozialpolitik. „Hier geht es darum, dass die Bundesländer sehr oft das volle Kostenrisiko tragen, weil wir bei den Projekten in Vorfinanzierung gehen müssen. Die Abwicklung der ESF-Mittel muss wesentlich effizienter erfolgen. Bundesminister Kocher hat auch zugesagt, einen bestmöglichen Prozess gemeinsam mit den Ländern aufzusetzen“, hob er hervor.

Lukrativere Rückkehr aus der Pension in die Arbeitswelt

Als weiteren Schritt zur Entlastung möchte man arbeitswilligen Pensionistinnen und Penionisten den Verbleib im Arbeitsleben durch finanzielle Anreize schmackhaft machen. Studien hätten ergeben, dass es in diesem Bereich großes Interesse gäbe und ein entsprechendes Potenzial vorhanden wäre, ergänzte die Tiroler Landesrätin Astrid Mair (ÖVP): „Aber auch viele Unternehmen sagen, sie möchten gerne das große Know-How der älteren Generation weiter nutzen.“ Zu diesem Thema werde in den nächsten Monaten ein Modell mit Bundesminister Kocher erarbeitet.

Die steirische Landesrätin Doris Kampus (SPÖ) betonte: „Die Arbeitslosigkeit ist sehr niedrig. Trotzdem ist der politische Auftrag für uns sehr groß. Wir dürfen auf die Gruppen, die noch immer keinen Arbeitsplatz haben, nicht vergessen. Weiters müssen Menschen mit Beeinträchtigungen, die in Werksstätten arbeiten, zukünftig ein Gehalt statt ein Taschengeld bekommen und einen entsprechenden und einfacheren Zugang zum Arbeitsmarkt.“ Das nächste Treffen soll in der Steiermark abgehalten werden.