Gesundheit

Spitälern fehlt Personal: 200 Stellen unbesetzt

In den Spitälern fehlt Personal. Während in Wien ganze Stationen gesperrt werden müssen, ist die Situation in Niederösterreich nicht ganz so dramatisch, aber dennoch herausfordernd. In den Landeskliniken sind derzeit 200 Stellen offen.

Eine dreifache Virus-Welle sorgt derzeit für einen starken Andrang in den Krankenhäusern – die Grippewelle läuft an, das RS-Virus verbreitet sich ungewöhnlich stark und das Coronavirus ist nach wie vor präsent. Dazu kommen der Personalmangel und auch beim Spitalspersonal Krankheitsausfälle. Die Landesgesundheitsagentur spricht von 200 fehlenden Arbeitskräften, davon 100 im ärztlichen Bereich, sowie fast 1.700 Mitarbeitenden im Krankenstand oder Pflegeurlaub.

Die Situation sei herausfordernd, aber die Versorgung zu jeder Zeit sichergestellt, wird von der Landesgesundheitsagentur betont. Der Vorsitzende des Zentralbetriebsrates, Gottfried Feiertag, spricht gegenüber noe.ORF.at von einer starken Belastung, die, Stand jetzt, „mit viel Engagement gerade noch zu stemmen sei“ – „mit Ach und Weh“, wie er sagt. Sollten die Coronavirus-Zahlen aber wieder steigen, werde es problematisch.

Anreize für neues Personal

Um mehr Personal zu bekommen, laufen derzeit Recruiting-Maßnahmen, heißt es von der Landesgesundheitsagentur. Dazu zählt etwa die Aufstockung von Ausbildungsplätzen in der Pflege. Zudem seien Anreize für weitere medizinische Berufsgruppen geschaffen worden: Hebammen, Heimhelfer und -helferinnen, Personen im Sanitätsdienst und in medizinischen Assistenzberufen erhalten ab Berufseintritt statt bisher 90 Prozent direkt 100 Prozent des Gehalts.

„Außerdem haben wir mit dem neuen Spitalsärztegesetz die finanziellen Rahmenbedingungen für AllgemeinmedizinerInnen, Fach- und Oberärzte sowie wichtige Tätigkeiten in Kliniken verbessert und ausgebaut“, so die Landesgesundheitsagentur in einer schriflichten Stellungnahme an noe.ORF.at. „Damit sollen u.a. auch personelle Kapazitäten im Bereich der Palliativversorgung, der Geriatrie und Interdisziplinären Aufnahmestation sowie der Notärzte sichergestellt werden.“

Weiters setze man auf „Soft Skills“, um die Arbeitsplätze attraktiver zu gestalten. Dazu zählen etwa vergünstigte Mahlzeiten, betriebliche Kinderbetreuungseinrichtungen, die sechste Urlaubswoche ab einem Alter von 42, bezahlte Mittagspausen sowie Dienstwohnungen und zahlreiche Fort- und Weiterbildungen, heißt es.