Hirtenkinder in Kenia
Katholische Jungschar Österreichs
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Religion

Sternsinger sammeln heuer für Kenia

Bald ziehen die Sternsinger wieder von Haus zu Haus und sammeln Spenden. Jedes Jahr wird ein Land festgelegt, dem die Unterstützung zugutekommen soll. Heuer soll das aufgrund der Klimakrise besonders durch Dürre bedrohte Kenia Unterstützung erhalten.

Die Sternsingerkinder ziehen zwar erst nach Weihnachten durchs Land, die Dreikönigsaktion macht aber bereits jetzt österreichweit auf sich aufmerksam. In St. Pölten beispielsweise war Patrick Katelo Issako, Direktor der kenianischen Hilfsorganisation „Pacida“, zu Gast, um Schulkindern das Leben des diesjährigen Projektpartnerlandes Kenia näherzubringen. Seine Hilfsorganisation unterstützt Einheimische mithilfe von Projekten, die sich Nachhaltigkeit zum Ziel gesetzt haben, und hilft auch im Akutfall – beispielsweise durch die Versorgung mit sauberem Trinkwasser.

Bei den Schülerinnen und Schülern hinterlassen seine Erzählungen offensichtlich Eindruck. „Dort gibt es Hirten, die ihre Tiere vor Löwen und Elefanten schützen müssen“, berichtet Alici aus der vierten Klasse der International School. Klassenkollege Nick faszinierten die Schilderungen des Klimas dort: „Ich habe besonders spannend gefunden, wie lange es in Kenia nicht regnet und wie Kamele ohne Wasser überleben können.“

Dürre bedroht Mensch und Tier

Zu wenig Regen sorgt in Kenia für immer größere Probleme. Bedrohlich entwickeln sich beispielsweise die mittlerweile viel zu langen Dürreperioden, wie Patrick Katelo Issako erzählt. „In den vergangenen drei Jahren hat es in Kenia kaum geregnet. Das ist lebensbedrohlich. Besonders betroffen davon sind Kinder.“ Laut Sternsingeraktion seien immer mehr Kinder unter- bzw. mangelernährt, was häufig dramatische Folgen für ihre Entwicklung habe.

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Frau mit Baby und Wasserbottichen
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Die Versorgung mit sauberem Trinkwasser wird immer schwieriger – auf Dürren folgen mit dem nächsten Regen oft Überschwemmungen
Hirtengesellschaft in Kenia
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Die meisten Menschen in der betroffenen Region lebten seit Generationen von ihren Tieren
Verdörrte Landschaft in Kenia
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Weil die Landschaft immer trockener wird, finden sich oft keine ausreichenden Weideflächen mehr
Pflenzenanbau in Kenia
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Hilfsprojekte unterstützen beispielsweise beim Anbau von Bäumen oder Gemüsepflanzen

In der extremen Dürre speziell in Nordkenia gehen immer mehr Tiere zugrunde. Damit verlieren die dort ansässigen Hirtengesellschaften ihre Existenzgrundlage. In den wüstenähnlichen Regionen Nordkenias leben etwa 80 Prozent der Menschen als Hirtenvölker von ihren
Herden an Rindern, Ziegen, Schafen oder Kamelen. Traditionell ziehen viele Großfamilie mit deren Viehbeständen von Weide zu Weide – immer dem Regen nach. Doch auf Trocken- und Regenzeiten ist schon länger kein Verlass mehr. Stattdessen dominieren zunehmend Dürre und Unwetterkatastrophen.

Sternsinger immer gesucht

Mithilfe der Spenden werden in diesem Jahr unter anderem Alphabetisierungsprogramme unterstützt oder landwirtschaftliche Programme umgesetzt, die den Menschen in Kenia beim Aufbau einer neuen Lebensgrundlage helfen sollen. So lernen schon Kinder, wie sie etwa trockenresistente Pflanzen ökologisch bewirtschaften.

Sophie Steindl, die entwicklungspolitische Referentin für die Dreikönigsaktion der Diözese St. Pölten, ist überzeugt, dass schon Kinder in österreichischen Schulen die Notwendigkeit erkennen würden, in anderen Teilen der Welt zu helfen: „Wir versuchen ihnen kindgerecht zu vermitteln, welchen Einfluss sie mit dem Sternsingen haben können und wo das Geld dann hinkommt.“ Zudem würde der direkte Kontakt zu den österreichischen Kindern helfen, genug Sternsinger-Nachwuchs zu finden, der selbst von Tür zu Tür ziehen möchte, um die Aktion damit auch aktiv mitzubewerben.