Mehr als 2.000 Jobsuchende sollen von der am Mittwoch in St. Pölten vorgestellten Qualifizierungsoffensive profitieren. Andrea Bekecs schlug bereits einen neuen Ausbildungsweg ein. Sie war zunächst jahrelang in der Gastronomie tätig und will jetzt beruflich umsatteln. Sie macht derzeit bei einer Baumeisterin in Purkersdorf (Bezirk St. Pölten) ihre Lehre als bautechnische Zeichnerin.
Andrea Bekecs wird direkt an ihrem künftigen Arbeitsplatz ausgebildet. So wie sie sollen im kommenden Jahr mehr als 2.000 arbeitslose Menschen eine hochwertige Ausbildung beginnen. Sven Hergovich, Geschäftsführer des AMS Niederösterreich, sagte bei der Präsentation der Ausbildungsoffensive: „Unser wichtigstes Ziel ist es, möglichst viele Menschen, die maximal einen Pflichtschulabschluss haben, höher zu qualifizieren. Denn das ist die Gruppe mit dem größten Arbeitslosigkeitsrisiko.“
So wie Andrea Bekecs sollen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Ausbildungsoffensive beruflich neu durchstarten. Laut Markus Wieser, dem Präsidenten der Arbeiterkammer Niederösterreich, kommt das Projekt den Betrieben und den Beschäftigten zugute: „Wenn ich die Ausbildung möglichst nah am Unternehmen mit Unterstützung des AMS ermöglichen kann, dann ist das eine Win-win-Situation für Arbeitgeber und Arbeitnehmer.“
Wirtschaft bekommt qualifiziertes Personal
Nicht nur in technischen Berufen herrscht in Niederösterreich momentan ein Mitarbeitermangel. Jobsuchende, die nicht mehr als einen Pflichtschulabschluss haben, können aus einem Gutscheinheft die für sie passende Ausbildung wählen. Wolfgang Ecker, der Präsident der Wirtschaftskammer Niederösterreich, betonte: „Der Mehrwert ist, dass wir qualifizierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bekommen, die die Wirtschaft dringendst benötigt.“
Trotz steigender Arbeitslosigkeit im kommenden Jahr soll die Nachfrage der Wirtschaft nach gut ausgebildeten Arbeitskräften ungebrochen bleiben. Das zeigen laut dem AMS Studien und eine Prognose für den niederösterreichischen Arbeitsmarkt. 2023 wird in Niederösterreich eine intensive Arbeitskräftenachfrage mit durchschnittlich 20.700 gemeldeten freien Stellen erwartet.