Umwelt & Klima

NGO: Fracking verdoppelt Wasserverbrauch

Sollte die umstrittene Fracking-Methode im Weinviertel zum Einsatz kommen, würde das laut Greenpeace-Berechnungen den aktuellen Wasserverbrauch dort verdoppeln. Die NGO warnt vor massiven Auswirkungen auf die bereits ausgetrocknete Region.

Seit dem Frühjahr taucht die Option – vor allem die Gasförderung im Weinviertel mittels Fracking auszuweiten – immer wieder auf. Industrievertreter und Politiker wie etwa Oberösterreichs Landeshauptmann Thomas Stelzer (ÖVP) haben sich dafür ausgesprochen, eine mögliche Anwendung zu prüfen. Die OMV, die primär für derartige Vorhaben in Frage kommen würde, hat sich bisher hingegen äußerst zurückhaltend gezeigt.

Auch im niederösterreichischen Landtagswahlkampf dürfte dieses Thema eine Rolle spielen. Während die FPÖ sich klar für Fracking im Weinviertel ausspricht, um die Unabhängigkeit vom Weltmarkt zu reduzieren und die Energiepreise zu senken, kommt von den niederösterreichischen Grünen ein klares Nein.

Widerstand gibt es auch seitens der Umweltschutzorganisationen Global 2000 und Greenpeace. Letztere hat nun berechnet, wie viel Wasser bei einem Einsatz von Fracking benötigt würde. Es braucht große Mengen davon, um Gesteinsschichten in tiefen Lagen aufzubrechen und so zu den darin gespeicherten Gas- bzw. Ölvorräten zu gelangen.

Fracking-Leitung in den USA
AFP/PAUL RATJE
In den USA ist die Fracking-Technologie bereits seit etlichen Jahren im Einsatz

Verdoppelung des regionalen Wasserverbrauchs

Die Organisation schätzt in ihrer aktuellen Studie, dass es für flächendeckendes Fracking „mindestens 1.000 Fracking-Vorgänge und Bohrungen an über 50 Bohrtürmen“ bräuchte. Daraus ergebe sich ein Wasserverbrauch von etwa zehn Millionen Kubikmeter – „realistischer aufgrund der geologischen Gegebenheiten und Tiefe des Vorkommens erscheinen jedoch 15 Millionen Kubikmeter Wasser“. Damit würde sich der gesamte Wasserverbrauch im Weinviertel laut Greenpeace verdoppeln.

Bereits bisher könne die Region den Bedarf kaum decken – verwiesen wird etwa auf das langjährige Vorhaben eines Donauwasserkanals. Die Organisation fordert nicht zuletzt deshalb ein gesetzliches Fracking-Verbot für ganz Österreich. Eine entsprechende Petition steht aktuell bei etwa 11.800 Unterschriften.