Traffic Manager Asfinag
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Chronik

Traffic Manager seit zehn Jahren im Einsatz

Vor zehn Jahren hat die ASFINAG sogenannte Traffic Manager eingeführt. Ihre Hauptaufgabe: Sie sollen helfen, Staus rasch aufzulösen und vor allem für einen flüssigen Verkehr auf den Autobahnen und Schnellstraßen sorgen.

Ein möglichst reibungsloser Verkehrsfluss und die Pannenhilfe – dafür stehen die Traffic Manager. Ehe sie ausrücken, muss die Ausrüstung kontrolliert werden. Benzin und Diesel für liegengebliebene Autofahrer sowie Ölbindemittel, um Treibstoff von der Fahrbahn zu holen, werden ebenso mitgeführt wie ein Defibrillator, um im Notfall Hilfe leisten zu können. Immerhin sind die Teams oft mit schwierigen Einsätzen konfrontiert.

Unfälle mit Schwerverletzen und Toten

„Wir kommen zu schweren Unfälle teils mit verletzten Personen und auch Toten. Ich war auch dabei beim Brand des Tunnels Rannersdorf auf der S1, wo in der Nacht der Lkw gebrannt hat und wo die Leute noch im Tunnel waren. Das Schlimmste sind immer Unfälle mit kleinen Kindern. Man weiß nie, wenn man hinkommt und was einen an der Unfallstelle erwartet“, schildert Franz Bitter, Traffic Manager der ersten Stunde aus Zwentendorf (Bezirk Tulln), seine Erfahrungen gegenüber noe.ORF.at.

Traffic Manager auf A2
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Die Kontrolle der Fahrbahnen und Pannenhilfe – beides leisten die Traffic Manager seit zehn Jahren

Täglich müssen auch rund 300 Auf- und Abfahrtsrampen zu den Autobahnen rund um Wien bis Schwechat (Bezirk Bruck an der Leitha), Stockerau (Bezirk Korneuburg) oder und auch bis nach Guntramsdorf (Bezirk Mödling) kontrolliert werden. Die oberste Prämisse für das Team ist es, den Verkehr flüssig zu halten. Dazu gehört es auch Hindernisse, die auf der Fahrbahn oder am Pannenstreifen liegen, zu beseitigen. Nicht immer zeigen die Autofahrerinnen und Autofahrer Verständnis, sondern sorgen für gefährliche Situationen.

Hindernisse beseitigen kann lebensgefährlich sein

„Das Gefährlichste ist meistens, die Teile, die auf der Fahrbahn herumliegen, aufzuheben. Die Verkehrsteilnehmer fahren rasch an einem links und rechts vorbei. Da wird immer schnell gefahren, obwohl man schon sieht, dass da Blaulicht ist und Personen mit gelbem Gewand. Das signalisiert eine Gefahrensituation, aber trotzdem fahren viele zu schnell und knapp an uns vorbei“, berichtet Martin Pfister aus Schwechat, der vor kurzem zu den 20 Traffic Managern gestoßen ist, die in und rund um Wien im Einsatz sind.

Traffic Manager auf der Autobahn
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Die Arbeit der Traffic Manager kann auch sehr gefährlich sein, vor allem wenn sie Hindernisse von den Fahrbahnen entfernen müssen

Immer wieder werde man mit neuen Situationen konfrontiert, die Autofahrerinnen und Autofahrer reagieren nicht immer freundlich. „Manche hupen uns an und gestikulieren. Das ist aber klar, denn der Autofahrer weiß nicht, was ich jetzt mache. Ich habe über Funk einen Auftrag, weil ein Teil auf der Fahrbahn liegt, das weiß der Autofahrer ja nicht. Er versteht nicht, warum er hinten bleiben muss und nicht überholen darf, wenn ich langsamer fahre“, zeigt Bitter Verständnis.

Reaktionszeit bei Unfällen und Pannen reduziert

Das Team ist ständig in Kontakt mit der Verkehrsmanagement-Zentrale und da die Traffic Manager rund um die Uhr unterwegs sind, sind sie oft als erste bei Unfällen zur Stelle und arbeiten rasch und professionell, heißt es bei der ASFINAG. „Die Reaktionszeit bei Pannen hat sich deutlich gebessert, sie hat sich ungefähr um 25 Prozent bei der Wiederherstellung des Verkehrsflusses reduziert“, erklärt Walter Riepler, Leiter der bundesweit 45 Traffic Manager. Mit dabei sind auch drei Frauen, die derzeit in und um Wien, in Salzburg und Linz im Einsatz sind. Noch heuer sollen weitere Teams in Graz folgen.