Chronik

Musikschuldirektor: Anwalt soll prüfen

In Zusammenhang mit Vorwürfen gegen einen Musikschuldirektor im Weinviertel haben die betroffenen Gemeinden nun einen Anwalt eingeschaltet. Er soll die Vorwürfe sammeln und prüfen. Erste Ergebnisse soll es bereits kommende Woche geben.

„Wir haben von Betroffenen schriftliche Stellungnahmen bekommen“, sagte die Obfrau des Musikschulverbandes und Bürgermeisterin auf Anfrage der Austria Presseagentur (APA). Der Rechtsvertreter soll die Anschuldigungen und die weitere Vorgehensweise prüfen. Ergebnisse sollen noch heuer vorliegen: „Das muss sofort geklärt werden“, betonte die Obfrau. Es gehe darum, nicht einfach zur Tagesordnung überzugehen, sondern den Fall restlos aufzuklären.

Dem Musikschuldirektor werden sexuelle Belästigung, rassistische Beschimpfungen und Drohungen vorgeworfen. Eine ehemalige Lehrerin berichtete etwa anonym, dass sie der Direktor bei Begrüßungen „immer fest an der Hüfte herangezogen“ habe und ihr „Bussis auf den Mund“ gegeben habe – mehr dazu in Missbrauchsvorwürfe gegen Musikschuldirektor (noe.ORF.at; 14.12.2022).

Direktor derzeit zwangsbeurlaubt

Der Leiter bestreitet die Anschuldigungen. Er wurde in der Vorwoche zwangsbeurlaubt. Bereits im September 2021 waren in den „Niederösterreichischen Nachrichten“ („NÖN“) Vorwürfe gegen den Musikschuldirektor erhoben worden. In Folge habe der damalige Musikschulverbands-Obmann ein Gespräch mit dem Leiter geführt, hieß es. Beschwerden bei den Gemeinden habe es nicht gegeben, sagte die Obfrau.

Mittlerweile gibt es auch Berichte über Machtmissbrauch an weiteren Musikschulen. Die am Montag erhobenen neuen Vorwürfe betreffen die Direktoren von fünf Musikschulen im Most-, Industrie- und Weinviertel. Inhaltlich drehen sie sich um Mobbing, sexuelle Belästigung, Machtmissbrauch und willkürliche Vergabe von Stunden an Lehrpersonal – mehr dazu in Vorwürfe gegen weitere Musikschuldirektoren (noe.ORF.at; 19.12.2022).