70 serbische Hooligans sorgten vor dem Europacup-Spiel in der Stadt und während des Spiels auf den Rängen für aggressive Stimmung und attackierten das Kremser Publikum – mehr dazu in Randale: Handballspiel knapp vor Abbruch (noe.ORF.at; 4.12.2022). Krems verzichtete aus Sicherheitsgründen daraufhin auf ein Antreten beim Rückspiel in Serbien und kassierte vom Europäischen Verband (EHF) dafür nun eine Geldstrafe in Höhe von 7.500 Euro.
„Urteil ist ein Schlag ins Gesicht“
Außerdem wurde das Spiel zugunsten von Novi Sad gewertet, und damit ist Krems aus dem Europacup ausgeschieden. Ein Urteil, das beim Kremser Obmann Alexander Hofmann Unverständnis auslöst, vor allem weil auch die Serben nur eine Fixstrafe von 7.500 Euro bekommen und weiterhin spielberechtigt sind.

„Das bedeutet, dass das Mitnehmen von Hooligans, die eine Spur der Verwüstung durch Krems gezogen haben, die gleiche Strafe zur Folge hat wie wenn wir als Verein sagen, wir fahren aus Sicherheitsbedenken nicht dorthin und lassen uns dort nicht noch einmal anspucken. Dieses Urteil ist ein Schlag ins Gesicht für jeden Kremser“, macht Hofmann seiner Enttäuschung im Gespräch mit noe.ORF.at Luft.
Krems warnt vor weiteren Randalen
Dass die Ausschreitungen nicht noch heftiger ausfielen, sei dem Einsatz der Polizei zu verdanken gewesen, die Hofmann eine Woche zuvor einschaltete. „Man stelle sich vor, es hätte eine Massenpanik mit Verletzten gegeben, Frauen und Kinder wären zu Schaden gekommen. Wie hätte die EHF dann reagiert?“, fragt sich der Kremser Obmann.
Das Enttäuschendste für ihn sei die Tatsache, dass durch den Aufstieg Novi Sads nun das Risiko bestehe, dass es noch einmal zu Gewalt kommt. „Was muss passieren, dass ein Verband sagt, du als Verein darfst nicht mehr mitspielen?“, so Hofmann.

Krems beeinsprucht Urteil
Hofmann bestätigt gegenüber noe.ORF.at, dass der Verein gegen das EHF-Urteil Einspruch erheben werde. Große Hoffnungen macht man sich beim heimischen Handballmeister allerdings nicht.
„Wenn man sich den Text des Urteils durchliest, hat man das Gefühl, dass sehr wenig Verständnis für unsere Situation da war. In Summe ist es extrem enttäuschend für den Handball in Europa, dass hier kein deutliches Zeichen gegen Gewalt gesetzt wurde“, so Hofmann.