WIRTSCHAFT

Viel Weihnachtsgeschäft trotz hoher Preise

Handel und Tourismus sprechen von einem beinahe so guten Adventgeschäft wie im Jahr 2019 vor der Pandemie. Reduziert werden die Gewinne allerdings durch die Teuerung: Unternehmen tragen hohe Kosten und Konsumenten kaufen gezielter ein.

Laut Handelsbetrieben werden die Weihnachtsgeschenke heuer besonders gezielt und bewusst eingekauft, so der Präsident der Wirtschaftskammer Niederösterreich, Wolfgang Ecker. „Das bedeutet zwar, dass die Frequenz in den Läden etwas geringer ist. Ausgeglichen wird das aber durch höhere Beträge“, so Ecker.

Eine zu Beginn der Adventzeit durchgeführte Studie des Forschungsinstituts „KMU Forschung Austria“ bestätigt diese Einschätzung. Demnach würden die Konsumentinnen und Konsumenten in Niederösterreich im Durchschnitt sieben Geschenke kaufen, für diese werden rund 300 Euro ausgegeben.

Bei Geschenken für Kinder wird nicht gespart

Bei kleineren Geschenken, Spontankäufen und Dekorationen merke man aber eine gewisse Zurückhaltung. Am häufigsten geschenkt werden Gutscheine, gefolgt von Spielwaren, Büchern und Kosmetikprodukten. Bei Geschenken für Kinder und im engeren Familien- und Freundeskreis werde laut Umfrage nicht gespart.

Auch im Nachbarbundesland Wien wird heuer nicht gespart – vor allem nicht, wenn es um die engste Familie geht. Die Wienerinnen und Wiener geben mit etwa 330 Euro etwas mehr Geld für Geschenke aus als die Niederösterreicherinnen und Niederösterreicher – mehr dazu in Trotz Teuerung starkes Weihnachtsgeschäft (wien.ORF.at; 23.12.2022).

Wintersport als Hauptmotiv für Niederösterreich-Urlaub

Nicht nur im Handel, sondern auch im Tourismus ist die Lage in Niederösterreich heuer wieder zufriedenstellend, hieß es bei einer Pressekonferenz am Donnerstag. Mehr als 11.000 Eintritte verzeichneten Niederösterreichs Skigebiete bis jetzt im heurigen Jahr. Wintersport sei das Hauptmotiv für Urlaube im Bundesland, das schlägt sich auch in den Nächtigungszahlen wieder: Insbesondere größere Hotels und Unterkünfte, die in Skigebieten liegen, seien in den Weihnachtsferien und über Silvester gut gebucht oder ganz ausgebucht, so Tourismuslandesrat Jochen Danninger (ÖVP).

Generell erfolgen die Buchungen aber kurzfristiger, für die Semesterferien gibt es noch viele freie Quartiere. Wie in den letzten Jahren erwarte man allerdings auch heuer den Großteil der Buchungen für diesen Zeitraum im Jänner und Februar. Die Weihnachtsmärkte seien so gut besucht wie schon lange nicht mehr und ebenso seien die Wirtshäuser sind gut ausgelastet.

Danninger begrüßte bei der Pressekonferenz zudem die am Donnerstag vom Bund angekündigte Verlängerung des Energiekostenzuschusses – mehr dazu in Lob und Kritik für neue Wirtschaftshilfen (news.ORF.at; 22.12.2022). Denn Gastgeber hätten den Eindruck, dass die Gewinne von den Mehrkosten aufgefressen würden, sagt er.