Ricarda Haaser Semmering
APA/AFP/VLADIMIR SIMICEK
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Sport

ÖSV-Damen noch „zu vorsichtig“

Auch beim zweiten Riesentorlauf am Semmering am Mittwoch ging der Tagessieg an die US-Amerikanerin Mikaela Shiffrin. Für die ÖSV-Damen ist ein achter Platz das höchste der Gefühle. ÖSV-Alpinchef Herbert Mandl meint, sie seien noch „zu zögerlich“.

Rund 5.300 Fans kamen am Mittwoch auf den Semmering, um beim zweiten Riesentorlauf live dabei zu sein. Die Siegerin hieß schlussendlich wie schon am Dienstag Mikaela Shiffrin. „Es war hart und mit vielen Schlägen. Ich hab versucht, stark zu sein, Gas zu geben und nichts liegen zu lassen“, so die US-Amerikanerin im ORF-Interview.

Die beste Platzierung aus österreichischer Sicht fuhr Ricarda Haaser mit dem achten Platz ein. Katharina Truppe, die nach dem ersten Lauf auf Rang sechs gelegen war, stürzte in der Entscheidung. Auch wenn dieses Ergebnis im Vergleich zu Dienstag eine Steigerung bedeutet, laufe es bei den Technik-Damen „nicht ganz nach Wunsch“, so Herbert Mandl, ÖSV-Alpinchef gegenüber noe.ORF.at. „Unsere Damen sind ein bisschen zögerlich, ein bisschen zaghaft unterwegs. Sie legen es zu vorsichtig an. Wenn man ans Limit geht, dann ist aber schon etwas möglich.“

RTL-Double für Shiffrin auf Semmering

Mikaela Shiffrin hat sich am Mittwoch das RTL-Double auf dem Semmering geholt. Die 27-jährige US-Amerikanerin fing in der Entscheidung die zur Halbzeit führende Schweizerin Lara Gut-Behrami noch ab und setzte sich mit dem knappen Vorsprung von 0,10 Sekunden durch. Auf Rang drei landete die Italienerin Marta Bassino (0,47). Bei den ÖSV-Damen sorgte Ricarda Haaser als Achte für den zweiten Top-Ten-Platz in dieser RTL-Saison.

„Werden hart weiterarbeiten“

Schon seit mehreren Jahren sind die Österreicherinnen im Riesentorlauf nicht mehr an der Spitze. „Da haben wir Aufholbedarf, aber wir haben fünf, sechs Damen, die es könnten“, zeigt sich Mandl zuversichtlich. Bis zur WM in Frankreich im Februar geht er jedenfalls von besseren Resultaten aus. „Die Stimmung in der Mannschaft ist gut, wir werden hart weiterarbeiten. Wenn sie die Trainingsleistungen dann ins Rennen bringen, dann denke ich schon, dass wir durchaus auch im Riesentorlauf eine Chance auf Podestplätze haben.“

Gefragt nach einer Einschätzung für den Slalom am Donnerstag sagt Mandl, er hoffe vor allem auf Katharina Liensberger. „Ich denke schon, dass sie hier beim Heimrennen aufs Podium fahren wird, sie zeigt immer sehr gute Leistungen“, so Mandl.

Fans Semmering Weltcup
ORF
Auch wenn die Österreicherinnen nicht das gewünschte Ergebnis einfuhren, war die Stimmung am Semmering gut

Verstärkte Zusammenarbeit zwischen NÖ und Steiermark

Aber nicht nur im Sport stand der Semmering am Mittwoch im Mittelpunkt, sondern auch in der Politik. Niederösterreichs Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner (ÖVP) und der steirische Landeshauptmann Christopher Drexler (ÖVP) kündigten im Rahmen einer gemeinsamen Pressekonferenz die verstärkte Zusammenarbeit der beiden Bundesländer in der Semmering-Region an. Der aktuell dort stattfindende Weltcup sei das beste Beispiel für das Potential des Grenzgebiets, denn alleine dieses Event bringe eine Wertschöpfung von über zwei Millionen Euro für die Region und einen zusätzlichen Werbewert von ebenfalls zwei Millionen Euro.

„Die Zielsetzung ist klar: Eine Ganzjahresdestination aus dem Semmering zu machen, eine Destination, die 365 Tage im Jahr spannend und interessant ist“, betonte Mikl-Leitner. Geplant seien etwa Revitalisierungsprojekte. Gemeinsam wolle man den Semmering in Zukunft in Tourismus und Kultur auf ein neues Level heben, so die beiden Landeshauptleute. „Es ist ein wunderbares Sinnbild für künftige Zusammenarbeit, wenn wir heute wieder Zeugen eines Skirennens werden, wo in der Steiermark gestartet und in Niederösterreich abgeschwungen wird“, hielt Drexler fest.