Verkehr

97 Menschen starben im Straßenverkehr

Auf Niederösterreichs Straßen sind im vergangenen Jahr 97 Menschen tödlich verunglückt. Laut der vorläufigen Statistik des Innenministeriums stieg die Zahl gegenüber 2021 leicht an. Heuer soll es deshalb Schwerpunkte für Radfahrer und Fußgänger geben.

Vor allem im ersten Halbjahr 2022 gab es deutlich mehr Verkehrstote als in den Jahren zuvor: innerhalb der ersten sechs Monaten kamen 55 Menschen im Straßenverkehr ums Leben. Das entsprach einem Anstieg von 37,5 Prozent gegenüber dem langjährigen Schnitt. Bei einer Kollision in Rußbach (Bezirk Korneuburg) kamen im April zwei Frauen ums Leben. Sieben weitere Personen, darunter auch zwei Kleinkinder, wurden zum Teil schwer verletzt.

Im Mai starb etwa bei einem schweren Unfall in Wilhelmsburg (Bezirk St. Pölten) ein 22-Jähriger, zwei Personen wurden schwer, zwei leicht verletzt. Der Autolenker dürfte zu schnell unterwegs gewesen sein, so die Polizei. Der Pkw kollidierte mit mehreren Verkehrszeichen, bevor er in ein verlassenes Gebäude krachte – mehr dazu in Wilhelmsburg: Ein Toter, vier Schwerverletzte (noe.ORF.at; 22.5.2022).

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Schwerer Unfall in Wilhelmsburg
Feuerwehr St. Georgen/Eque
Im Mai starb etwa bei einem schweren Unfall in Wilhelmsburg ein 22-Jähriger, …
Schwerer Unfall in Wilhelmsburg
Feuerwehr St. Georgen/Eque
… zwei Personen wurden schwer, zwei leicht verletzt.
Schwerer Unfall in Wilhelmsburg
Feuerwehr St. Georgen/Eque
Der Pkw kollidierte mit mehreren Verkehrszeichen, bevor er in ein verlassenes Gebäude krachte
Schwerer Unfall in Wilhelmsburg
Feuerwehr St. Georgen/Eque
Der Autolenker dürfte zu schnell unterwegs gewesen sein
Schwerer Unfall in Wilhelmsburg
Feuerwehr St. Georgen/Eque
Schwerer Unfall in Wilhelmsburg
Feuerwehr St. Georgen/Eque
Schwerer Unfall in Wilhelmsburg
Feuerwehr St. Georgen/Eque
Schwerer Unfall in Wilhelmsburg
Feuerwehr St. Georgen/Eque
Schwerer Unfall in Wilhelmsburg
Feuerwehr St. Georgen/Eque

Leichter Anstieg

In Niederösterreich stieg die Zahl der Verkehrstoten damit wieder leicht an. 2021 wurden in der Statistik 92 tödlich Unfallopfer verzeichnet. Neben Niederösterreich stieg die Zahl an tödlichen Unfällen auch im Burgenland, in der Steiermark, Vorarlberg und Wien. In Kärnten, Oberösterreich und Salzburg gab es teils deutliche Rückgänge, in Tirol blieb die Zahl unverändert.

Österreichweit starben im Vorjahr 369 Menschen auf Österreichs Straßen. Das ist die drittniedrigste Bilanz seit Aufzeichnungsbeginn im Jahr 1950. Nur in den „Coronajahren“ 2020 und 2021 sind mit 344 bzw. 362 weniger Menschen im Straßenverkehr ums Leben gekommen. Die Zahl der Kinder im Alter bis 14 Jahre, die starben, war mit 14 jedoch doppelt so hoch wie 2021, da waren es sechs.

„Auftrag an die Politik“

„Traurig und ein Auftrag an die Politik, rasch verstärkte Verkehrssicherheitsmaßnahmen umzusetzen“, stellte VCÖ-Sprecher Christian Gratzer in diesem Zusammenhang fest. Erneut war die Zahl der Verkehrstoten zudem höher als das nationale Verkehrssicherheitsprogramm-Ziel für das Jahr 2020 mit weniger 312 Todesopfern. Bei den Fußgängern stieg die Zahl von vier im Jahr 2021 ebenfalls auf 14 im Vorjahr an.

Entwicklung 2008 – 2022; Quelle: BMI – Die Auslieferung der APA-Grafiken als Embed-Code ist ausschlie§lich Kunden mit einer gŸltigen Vereinbarung fŸr Grafik-Pauschalierung vorbehalten. Dabei inkludiert sind automatisierte Schrift- und Farbanpassungen an die jeweilige CI. FŸr weitere Informationen wenden Sie sich bitte an unser Grafik-Team unter grafik@apa.at. GRAFIK 0001-23, 88 x 70 mm
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Verglichen mit dem Negativrekord aus dem Jahr 1972, als es laut Unfallstatistik 2.948 Tote gab, sank die aktuelle Zahl auf etwa ein Achtel der damaligen Zahl. Dieser positive Trend sei laut Ministerium auf Maßnahmen wie Verkehrserziehung, Sicherheitsberatung und -überwachung zurückzuführen. Die Zahl der zugelassenen Fahrzeuge habe sich im selben Zeitraum von 2,5 Millionen auf 7,3 Millionen fast verdreifacht.

Innenminister Gerhard Karner (ÖVP) erinnerte bei den Verkehrssicherheitsmaßnahmen an ein neues „Raserpaket“, das derzeit im Nationalrat behandelt werde und das „ein wichtiger Schritt im entschlossenen Vorgehen gegen die Roadrunnerszene“ sei. 2023 sollen zudem Schwerpunkt bei der Sicherheit für Radfahrer und Fußgänger gesetzt werden. Gerade der Radfahrverkehr habe stark zugenommen und „bedarf daher besonderer Aufmerksamkeit“, so Karner.