Hund Animal Hoarding
Tierheim Bruck an der Leitha
Tierheim Bruck an der Leitha
Chronik

51 Hunde in Haus entdeckt

In einem Haus im Bezirk Bruck an der Leitha sind insgesamt 51 Hunde gehalten worden. Der Fall kam ans Tageslicht, als die Hundebesitzerin verstarb. Die Tiere suchen jetzt innerhalb von zwei Monaten nach einem neuen Zuhause.

Nach dem Tod der Tierbesitzerin, einer älteren Frau, wurde die Amtstierärztin verständigt, die nach einer Kontrolle vor Ort das Tierheim Bruck an der Leitha um Hilfe bat. Mitarbeiterinnen des Tierheims versorgen nun die Vierbeiner. Gesundheitlich gehe es ihnen auf den ersten Blick gut, sie seien genährt und nicht schmutzig gewesen. Einige Tiere seien aber ängstlich und zurückhaltend, beschreibt Anna Zwettler, die Obfrau des Tierheims, die Situation.

Die Umgebung, in der die Hunde gehalten wurden, sei nicht optimal gewesen, so Zwettler. „Sie hatten selten Zugang zum Garten und waren daher auch nicht stubenrein. Man hat eine starke Geruchsentwicklung in dem Haus gemerkt. Es schaut so aus, als wäre die Dame einfach nicht mehr nachgekommen.“

Hundehaltung war bekannt, Kontrollen nicht auffällig

Laut der Bezirkshauptmannschaft Bruck an der Leitha war die Hundehaltung grundsätzlich bekannt, allerdings nicht das Ausmaß. Es habe zudem immer wieder Kontrollen bei der Halterin gegeben. Die letzte Kontrolle sei unauffällig verlaufen, heißt es gegenüber noe.ORF.at. Die meisten der Hunde sind wohl erst im vergangenen Jahr geboren worden, denn viele sind nur wenige Monate alt. „Dass das niemandem aufgefallen ist, liegt wahrscheinlich auch daran, dass das lauter kleine Hunde sind“, meint Zwettler.

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Tierheim Bruck an der Leitha
Drei der 51 Hunde, die die verstorbene Frau bei sich zu Hause hielt

Die Tiere halten sich vorerst weiterhin auf dem Grundstück der verstorbenen Frau auf. Im Tierheim gibt es nicht den nötigen Platz, um eine derart große Anzahl an Hunden aufzunehmen. In den anderen niederösterreichischen Tierheimen ist die Situation ähnlich.

Zwei Monate Zeit, um neues Zuhause zu finden

Die 51 Vierbeiner stellen das Tierheim vor große Herausforderungen. „Wir müssen sie jetzt impfen, chippen und kastrieren, das ist auch ein enormer Kostenaufwand“, erklärt Zwettler. Zusätzlich müsse man überprüfen, wie viele der Tiere trächtig sind.

Am wichtigsten sei es aber, bald ein neues Zuhause für die Vierbeiner zu finden, sobald die behördlichen Rahmenbedingungen geklärt sind – und die Zeit drängt: „Wir haben jetzt zwei Monate, dann wird das Gelände geräumt“, erklärt die Obfrau.

Mehrere Dutzend Hunde unter einem Dach – das ist kein Einzelfall. Um Fälle wie den im Bezirk Bruck an der Leitha künftig zu verhindern, tritt in Niederösterreich im Juni ein neues Hundehaltegesetz in Kraft. Dieses sieht eine Obergrenze von fünf Hunden pro Haushalt vor – mehr dazu in 2023 bringt Änderungen für Hundehalter (noe.ORF.at; 31.12.2022).