Thomas Kamper und Thomas Marchart in "Die Frau in Schwarz2
Bettina Frenzel
Bettina Frenzel
Kultur

Mödling bringt einen Thriller auf die Bühne

Im Stadttheater Mödling wird es ab Samstag „schrecklich“. Sam Madwars Inszenierung von „Die Frau in Schwarz“ ist dem Theater zufolge „nichts für Personen, die nicht mit plötzlichem Schrecken umgehen können“. Zu sehen ist das Stück bis Ende Jänner.

In Österreich zählt „Die Frau in Schwarz“ garantiert nicht zu den Dauerbrennern im Theater. Anders sieht das in Großbritannien aus. Basierend auf Susan Hills gleichnamigem britischem Roman könne das Stück im Londoner West End hingegen die zweitlängste durchgehende Laufzeit aufweisen – gleich nach Agatha Christies „Die Mausefalle“, so die Ankündigung des Stadttheaters in Mödling, wo am 14. Jänner die Premiere über die Bühne geht.

Regie führt der Darsteller, Autor, Regisseur, Übersetzer sowie Licht- und Projektionsdesigner Sam Madwar, der zuletzt hauptsächlich als Bühnenbildner tätig war. Bühnenbild und Ambiente sowie Raumgestaltung werden auch in Mödling von Bedeutung sein. Die Handlung um einen Anwalt, der in ein verlassenes Dorf reist, um den Nachlass einer verstorbenen Klientin zu regeln, und dann in deren Vergangenheit verstrickt wird, entpuppt sich zunehmend zum Bühnenthriller. Auch in Mödling kommen dabei verstärkende visuelle und Toneffekte zum Einsatz.

Madwar inszeniert nicht zum ersten Mal in Mödling: Schon in der vergangenen Saison brachte er mit „Revanche – Mord mit kleinen Fehlern“ einen Thriller auf die Bühne. „Die Frau in Schwarz“ kommt mit einem kleinen Ensemble aus: Es spielen Thomas Kamper und Thomas Marchart.

Thomas Kamper und Thomas Marchart in "Die Frau in Schwarz2
Bettina Frenzel
Die Schauspieler Thomas Kamper (l.) und Thomas Marchart in der dunklen Inszenierung, die nichts für schwache Nerven ist

Inszenierung als Theater im Theater

Das Stück, das vom Stadttheater in Mödling als „Mysterythriller“ bezeichnet wird, eignet sich den Verantwortlichen zufolge nicht für Kinder und junge Jugendliche: „Seien Sie gewarnt: erst ab 14 Jahren. Und nichts für Personen, die nicht mit plötzlichem Schrecken umgehen können.“ Ähnliches hatte sich bereits beim gleichnamigen Film bewahrheitet, der 2012 erstmals in deutschen bzw. österreichischen Kinos zu sehen und ebenfalls nichts für schwache Nerven war.

Madwars Inszenierung basiert auf der Theaterversion von Stephen Mallatratt, der seine Dramatisierung als Theater im Theater angelegt hat, als „ein raffiniertes Spiel mit Illusionen und der Phantasie der Zuschauer“, wie das Stadttheater Mödling vorab verkündete. Inwieweit es gelingt, das auch einzulösen, davon kann man sich ab Samstag selbst einen Eindruck machen. Nach der Premiere am Samstag ist „Die Frau in Schwarz“ an neun Abenden bis 28. Jänner zu sehen.