Jeder Komet verliert Teilchen, wie Stau und Gas. Wenn er in das Sonnensystem eintritt, verbläst der Sonnenwind diese Teilchen. Dadurch entsteht der typische Schweif eines Kometen. Vor zwei Jahren gelang Gerald Rhemann eine besondere Aufnahme. „Der Komet Leonard war ein besonders heller Komet. Durch eine interplanetare Stoßwelle riss der Schweif ab. Und genau diesen Moment konnte ich mit der Kamera einfangen. So deutlich habe ich das noch nie gesehen und auch noch nie fotografiert“, sagt Rhemann.
Das Foto wird mit dem Titel Astronomy Photograph of the Year ausgezeichnet.Ein Titel, der vom Royal Observatory Greenwich in London vergeben wird. Ausgewählt wurde das Foto aus weltweit 3.000 Einsendungen. Tausende Objekte fotografierte der 68-Jährige bereits in seinem Leben. Viele seiner Fotos wurden auch schon für Fachbücher verwendet.
Wo die Objekte am Himmel auftauchen, erfährt Rhemann über ein spezielles Internetprogramm, mit dem er sein Teleskop verbindet. Ob Orionnebel oder Plejaden, seine Leidenschaft gilt vor allem der Kometenfotografie. „Bei einem Stern weiß ich, was mich erwartet. Bei einem Kometen weiß ich im Vorhinein nie genau, ob er besonders hell ist, oder mit besonderen Strukturen überrascht. Deshalb bleibt mein Hobby auch noch nach 35 Jahren so spannend“, sagt Rhemann.

Für seine Fotos muss der 68-Jährige meistens um Mitternacht aufstehen. Die besten Fotos gelingen zeitig in der Früh, weit weg von künstlichen Lichtquellen. Deshalb positioniert er sein mobiles Teleskop gerne am Jauerling (Bezirk Krems) oder am Hochkar (Bezirk Scheibbs), um scharfe Fotos zu bekommen.
„Vor allem im Winter, wenn es warm ist im Bett, muss ich mich überwinden, aufzustehen“, sagt Rhemann. „Wenn ich das erste Foto am Laptop sehe und der Komet zeigt sich in seiner Schönheit, dann weiß ich, das Aufstehen hat sich ausgezahlt“.