Florian Krumpöck
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Kultur

Semmering: Betrugsanklage gegen Krumpöck

Starpianist Florian Krumpöck steht in seiner Funktion als Intendant des Kultur.Sommer.Semmering im Februar vor Gericht. Ihm wird vorgeworfen, zu hohe Förderungen vom Land Niederösterreich bezogen zu haben. Er bestreitet den Vorwurf.

Wie Christina Salzborn, Sprecherin des Landesgerichts für Strafsachen Wien, am Donnerstag einen Bericht des Onlineportals „Fass ohne Boden“ bestätigte, müssen sich der Pianist und eine Mitangeklagte am 23. Februar vor Gericht verantworten.

Der Vorwurf laute, dass bei der Förderstelle des Landes Niederösterreich vorgelegte Rechnungen nicht den Tatsachen entsprochen hätten. Die Anklage umfasst die Tatbestände Betrug, schweren Betrug sowie gewerbsmäßigen Betrug. Geplant sei ein Verhandlungstag.

Krumpöck: „Vorwürfe inhaltlich falsch“

Dem Onlineportal zufolge dreht sich die Anklage im Kern um die Erlangung von Infrastrukturförderungen des Landes Niederösterreich durch Krumpöck und eine Geschäftspartnerin in den Jahren 2019 bis 2021. Der Förderstelle des Landes sollen zu hohe Rechnungen vorgelegt worden sein, so der Vorwurf laut Gerichtssprecherin Salzborn. Ihr zufolge gehe es um einen Geldbetrag in der Höhe von 27.750 Euro. Der Strafrahmen im Fall einer Verurteilung liegt bei einer Freiheitsstrafe im Ausmaß zwischen sechs Monaten und fünf Jahren Haft.

„Die gegen uns gerichteten Vorwürfe sind inhaltlich falsch und offensichtlich konstruiert – das werden wir auch vor Gericht klären können“, teilte Krumpöck der APA in einem schriftlichen Statement mit. Er vermutete auch einen „zeitlichen Zusammenhang mit dem aktuellen Niederösterreich-Wahlkampf“.

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Keine Stellungnahme der Kulturabteilung des Landes

Hermann Dikowitsch, Leiter der Abteilung Kunst und Kultur des Landes Niederösterreich, wollte sich zur Causa selbst mit Verweis auf das laufende Verfahren nicht äußern. Ein Ergebnis sei abzuwarten. Die Höhe der vom Land in den Jahren 2019 bis 2021 im Zusammenhang mit dem Kultur.Sommer.Semmering ausbezahlten Infrastrukturförderung bezifferte er mit insgesamt 65.000 Euro.

Gedacht sei diese Art der Förderung generell „für einmalige Investitionen“ etwa in den Bereichen „Technik, Bühne und Ticketing-System“, sagte Dikowitsch zur APA. Nach Bekanntwerden der Vorwürfe sei im Vorjahr eine interne Prüfung durchgeführt worden. Diese habe keine Ungereimtheiten ergeben, wie auch der „Kurier“ online berichtete. Für 2022 seien die Fördergelder für den Kultur.Sommer.Semmering vorerst zurückbehalten worden.