Thermostat einer Heizung
APA/dpa/Hauke-Christian Dittrich
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Wirtschaft

Gas: Wieso ein Preisvergleich jetzt Sinn macht

Während der Gaspreis auf den Großhandelsmärkten zuletzt deutlich gesunken ist, sind die niedrigeren Preise bei den Haushalten zuletzt noch nicht angekommen. Laut E-Control dürfte sich das demnächst ändern. Daher sollte man nun laufend Preise vergleichen.

Die Gasrechnung bereitet vielen Niederösterreicherinnen und Niederösterreichern derzeit Sorgenfalten. Die Gaspreise, die auf den Großmärkten in den vergangenen Monaten zum Teil schwindelerregende Höhen erreicht haben, schlagen sich nun in den Tarifen nieder. Dabei legte der Gaspreis auf den Märkten zuletzt einen regelrechten Sinkflug hin.

„Wir befinden uns derzeit in einer extremen Wärmeperiode im Winter. Wenn es kälter wird und wenn der Bedarf nach Gas wieder steigt, dann werden die Preise wohl wieder etwas in die Höhe gehen. Was wir jedoch auf den Großhandelsmärkten erwarten, ist, dass die Preise niedriger sein werden als im vergangenen Jahr. Und das ist der gute Ausblick, denn das wird sich auch auf die Preise auswirken“, so Wolfgang Urbantschitsch, Vorstand der Regulierungsbehörde E-Control.

Preisbindung aktuell nicht zu empfehlen

Aktuell muss man als Neukunde in Niederösterreich mit einem Netto-Gaspreis zwischen 12,8 und 20,7 Cent pro Kilowattstunde rechnen. Zum Vergleich: Das entspricht in etwa dem Niveau von Jänner 2022. Damals waren es im Schnitt 15 Cent pro Kilowattstunde, während im Dezember 2021 noch 8,5 Cent zu bezahlen waren. Ebenso müssen Bestandskunden derzeit deutlich tiefer in die Taschen greifen: Verglichen zum Jänner 2022 zahlen sie aktuell in etwa das Vierfache.

Hohe Energiekosten: Warten auf Erleichterung

In den vergangenen Wochen ist der Gaspreis auf den Großhandelsmärkten stark gesunken. Nach wie vor ist der niedrigere Gaspreis aber nicht bei den Haushalten angekommen. Das könnte sich bald ändern.

„Was wir im Augenblick eher nicht empfehlen, ist eine Vertragsbindung über ein gesamtes Jahr. Denn die Preise sind in Bewegung geraten und ich würde nicht ausschließen, nein, ich erwarte sogar, dass es jetzt Neukundenangebote geben wird, die deutlich günstiger sind als noch vor wenigen Wochen“, so Urbantschitsch. Dazu kommt, dass die Gasspeicher in Österreich nach wie vor zu mehr als 80 Prozent gefüllt sind. Damit kommt das Land laut E-Control gut durch diesen Winter.

Füllen der Gasspeicher könnte Preise steigen lassen

Wie es mit den Preisen langfristig weitergeht, hänge stark von den kommenden Wochen ab, erklärt der E-Control-Vorstand: „Wenn es uns gelingt, mit einem guten Füllstand auch ins Frühjahr hineinzukommen, dann ist es so, dass wir im Sommer weniger Gas benötigen, um die Gasspeicher wieder aufzufüllen. Und damit hat das nicht so große preisliche Auswirkungen wie noch im vergangenen Jahr, als ganz Europa Gas in die Speicher hineingebracht hat.“

Sowohl bei Gas- als auch bei Stromverträgen empfiehlt die Regulierungsbehörde vorerst noch zuzuwarten und immer wieder Preise zu vergleichen. Außerdem sollte man auch immer den eigenen Verbrauch im Auge haben. Gerade beim Strom ist das recht einfach, denn fast jeder Haushalt in Niederösterreich verfügt mittlerweile über einen Smart Meter.