Schotterbänke, gefällte Bäume im Flussbett und Steinwälle sollen nun der neue Lebensraum für viele Tier- und Pflanzenarten in und neben der Ybbs (Bezirk Melk) werden. Durch die Regulierung der Flüsse ging der Lebensraum für Fische, Vögel oder Insekten in den letzten Jahren immer mehr verloren. Ein naturnahes Flussbett mit begleitender Auenzone soll neuer Zufluchtsort werden.
Es sollen Maßnahmen gesetzt werden, welche die Natur dabei unterstützten, sich so gut wie möglich selbst zu regulieren, so Projektleiter Jürgen Eberstaller: „Es ist ein großer Vorteil, dass die Revitalisierung im Nahbereich der Ybbs-Mündung stattfindet. Alle 60 in der Donau lebenden Fischarten können die neu geschaffenen Lebensräume gleich besiedeln“. In ein bis zwei Jahren könne man deswegen voraussichtlich auf intakte Fischbestände blicken.
Sieben Kilometer revitalisierte Ybbs
Ab der Mündung in die Donau wurde bereits ein Kilometer der Ybbs umgestaltet, der Baubeginn dieses Abschnittes erfolgte im Winter 2021. Mehrere Abschnitte ab der Ybbs-Mündung werden umgebaut, insgesamt rechnet man mit Kosten von rund zwölf Millionen Euro. Am Ende des Projekts will man auf sieben Kilometer revitalisierte Ybbs schauen. Bis 2027 soll der Lückenschluss zu den bereits bestehenden Aufweitungen bei Schönegg (Bezirk Scheibbs) hergestellt werden.
Grund für das Projekt ist auch eine EU-Wasserrahmenrichtlinie zur Revitalisierung. Bis 2027 sollen Gewässer demnach wieder in einen guten ökologischen Zustand gebracht werden. „Die Renaturierung der Ybbs-Mündung steht beispielhaft für die Ökologisierung der Gewässer in ganz Österreich“, sagt Landwirtschaftsminister Norbert Totschnig. Laut Landeshauptfrau-Stellvertreter Stephan Pernkopf (beide ÖVP) sei die Renaturierung ein wichtiger Beitrag für den Naherholungsraum.