Chronik

Heer beseitigte 31 Tonnen Kriegsmaterial

Der Entminungsdienst des Bundesheeres (EMD) musste im Vorjahr 985 Mal ausrücken, um Kriegsrelikte zu bergen, abzutransportieren und zu vernichten. Mehr als 31 Tonnen Kriegsmaterial wurden beseitigt. Die meisten Einsätze gab es in Niederösterreich.

In Niederösterreich konnte der EMD 12,5 Tonnen Kriegsmaterial sicherstellen – so viel wie in keinem anderen Bundesland. Auch bei der Zahl der Einsätze führt Niederösterreich die Statistik an. 485 Einsätze waren 2022 notwendig, das entspricht fast der Hälfte aller Einsätze in Österreich. Dahinter folgen die Steiermark (115 Einsätze), Oberösterreich (109 Einsätze) sowie das Burgenland (85 Einsätze).

Die Einsatzgebiete des EMD seien auch im Vorjahr vielfältig gewesen, heißt es in einer Aussendung. Seen und Flüsse zählten ebenso dazu wie Waldgebiete, Städte oder alpines Gelände. Unter anderem konnte die Tauchgruppe des EMD rund 6,5 Tonnen an Kriegsmaterialien aus Gewässern bergen. In hochalpinem Gelände stellten die Experten der Alpingruppe wiederum 106 Kilogramm Munition aus dem Ersten Weltkrieg sicher. Alle Funde seien unschädlich gemacht und abtransportiert worden, heißt es.

Verdächtige Gegenstände sollen Polizei gemeldet werden

Generell handelte es sich bei den Funden um Kriegsmaterialien verschiedener Arten. Neben 7,3 Tonnen Infanteriemunition wurden 312 Handgranaten, 16 Panzerfäuste und 37 Fliegerbomben entdeckt. Die Infanteriemunition sei in speziellen Brennöfen ausgeglüht und der entstandene Munitionsschrott einer Wiederverwertung zugeführt worden, so das Bundesheer. Andere Munition, die nicht mehr transportfähig war, musste von den Experten an Ort und Stelle durch Sprengen vernichtet werden.

Falls man einen verdächtigen Gegenstand entdeckt, sollte man diesen keinesfalls berühren oder damit hantieren. Stattdessen sollte man Abstand halten, verhindern, dass andere Personen oder Tiere dem Fund nahekommen und unverzüglich die nächste Polizeidienststelle kontaktieren. Danach würden die Mitarbeiter des EMD angefordert, die das Kriegsrelikt entschärfen und sicher abtransportieren.