Gesundheit

Pilotprojekt: Kinder-Kassenarzt im Spital

Da die freie Kinderarztstelle nicht besetzt werden konnte, ist jetzt laut „Kurier“ im Landesklinikum Mödling eine Kinderarztpraxis eingerichtet worden. Sie wird von der Österreichischen Gesundheitskasse finanziert und soll als Übergangslösung dienen.

Im Landesklinikum Mödling wurde wegen des massiven Kinderärztemangels ein österreichweites Pilotprojekt gestartet. Die „ÖGK Kinderärztliche Versorgungseinheit“ entstand durch die Zusammenarbeit vom Land Niederösterreich und der Landesgesundheitsagentur. Ähnliche Ansätze kennt man zwar, neu sind allerdings Kassenärzte im Spital, heißt es.

Das Angebot besteht zusätzlich zur Kinderambulanz und bietet alle Versorgungen eines Kassenkinderarztes an. Ein ehemaliger Behandlungsraum im Erdgeschoß dient nun als Arztpraxis. Zwei Krankenhausärzte erhielten dafür einen eigenen Arbeitsvertrag und arbeiten jeweils 15 Stunden in der Ordination.

Pilotprojekt soll richtungsweisend sein

Das bringt auch Entlastung für das übrige Klinikpersonal, heißt es. Besonders nach der Pandemie freue man sich über das erweiterte medizinische Angebot, so Norbert Fidler, Vorsitzender des Landesstellenausschusses der Österreichischen Gesundheitskasse. Das kinderärztliche Angebot soll so lange bestehen bis die offene Kassenarztstelle in Mödling wieder besetzt werden kann, wird betont.

Das Pilotprojekt im Krankenhaus soll richtungsweisend in der Frage um die medizinische Versorgung der Zukunft sein. In St. Pölten werden Kinder anstatt in einer üblichen Arztpraxis unter anderem in einem Primärversorgungszentrum behandelt. Neuartige Projekte wie jenes in Mödling soll es künftig noch mehr geben, halten die Kooperationspartner fest. Immerhin sei dies ein wertvoller Ansatz, der die nötige Versorgung gewährleistet, aber auch zeige, was die Zusammenarbeit im Gesundheitssystem bewirken könne, meinte Landesrat Martin Eichtinger (ÖVP), Vorsitzender des Niederösterreichischen Gesundheits- und Sozialfond.

Die Suche nach Kinderkassenärzten läuft trotzdem weiter. Kinderärzte sind nämlich dennoch dünn gesät, zur Zeit sind landesweit nur 31 Kassenstellen besetzt. Im Verhältnis kommen demnach auf einen Kinderarzt fast 8.000 Kinder. Eine Neubesetzung von offenen Stellen erfolgt in vielen Bezirken oft erst nach Jahren.