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Wirtschaft

Immobilien: FMA gegen weniger Eigenmittel

Land und Bankenvertreter möchten die Eigenmittelquote für Wohnkredite von 20 auf 15 Prozent herabsetzen, das Land würde dafür haften. Die Zustimmung der Finanzmarktaufsicht (FMA) gilt allerdings als unwahrscheinlich, wie diese betont.

Seit August benötigen Kreditnehmerinnen und -nehmer mindestens 20 Prozent Eigenmittel, um einen Immobilienkredit zu erhalten. Land und Bankenvertreter kritisierten diese Quote im Herbst als zu hoch. Gemeinsam wurde ein Vorschlag vorgelegt, der die Aufnahme eines Kredits für junge Menschen wieder erleichtern soll: Kreditnehmerinnen und – nehmer unter 35 Jahren sollen demnach nur 15 Prozent Eigenmittel vorweisen müssen, die verbleibenden fünf Prozent könnten als Kredit genommen werden. Das Land würde dafür haften – mehr dazu in Immobilien: Land könnte künftig haften (noe.ORF.at; 15.10.2022).

Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner (ÖVP) stellte bei dem Gipfel im Oktober in Aussicht, das Modell im heurigen Jänner zur Umsetzung bringen zu wollen. Daraus dürfte vorerst nichts werden: Denn die Finanzmarktaufsicht, die dem Vorschlag zustimmen muss und die entsprechende Verordnung ändern könnte, zeigt sich wenig überzeugt.

FMA: Haftungen widersprechen Ziel der Verordnung

Es sei unwahrscheinlich, dass die Verordnung im Sinne des Haftungsvorschlags geändert werde, sagt FMA-Sprecher Klaus Grubelnik gegenüber noe.ORF.at: „Weil es dem Ziel der Verordnung, die die Leistbarkeit des Kredites in den Vordergrund stellt, und nicht die hypothekarische Besicherung, entgegensteht.“ Anders ausgedrückt: Sinn und Zweck der hohen Eigenmittelquote sei es, dass nur jene Menschen einen Kredit aufnehmen, die ihn sich auch tatsächlich leisten können.

Gegenwärtig werde die Verordnung zwar entsprechend eines Auftrags des Finanzmarktstabilitätsgremiums evaluiert, so Grubelnik. Der Vorschlag des Landes spiele in diesem Auftrag jedoch keine Rolle, heißt es.

Im Büro des zuständigen Wohnbaulandesrates Martin Eichtinger (ÖVP) reagiert man auf Nachfrage von noe.ORF.at noch zurückhaltend. Im ersten Quartal sei ein Treffen zwischen FMA und Bankenvertretern geplant, so ein Sprecher. Das Land habe alle nötigen Beschlüsse getätigt, nun liege es an der FMA, eine Entscheidung zu treffen.