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Chronik

Lüftung defekt: 600 Schweine verendet

In einem Schweinemastbetrieb im Bezirk Mistelbach sind Anfang Jänner hunderte Tiere erstickt. Laut Bezirkshauptmannschaft war die Entlüftungsanlage defekt. Gegen den betroffenen Landwirt gibt es keine Ermittlungen.

Der Vorfall in dem Mastbetrieb ereignete sich in der Nacht von 2. auf 3. Jänner, bestätigte die Bezirkshauptmannschaft Mistelbach einen Bericht der Gratiszeitung „Heute“ am Freitag. In einem Teilbereich des Stalles – konkret in vier von 14 Kammern – seien „infolge Sauerstoffmangels ca. 600 Tiere verendet“, darunter zahlreiche Ferkel.

Der Mastbetrieb des Landwirts liegt etwas außerhalb der Ortschaft. Im Stall wird die Frischluftzufuhr automatisch per Computer reguliert. Anfang Jänner dürfte es einen Defekt gegeben haben, heißt es von der Behörde. Laut bisherigem Ermittlungsstand dürfte dadurch der Frischluftaustausch nicht funktioniert haben, es sei weniger Luft in den Stall gekommen als abgesaugt wurde. Die Tiere seien dadurch erstickt. Weil aber kein Verdacht auf Tierquälerei vorliegt, wurden von der Polizei bzw. der Staatsanwaltschaft keine Ermittlungen eingeleitet.

Kein Alarm ausgelöst

Bei Unregelmäßigkeiten werde normalerweise Alarm ausgelöst, damit der Betreiber manuell eingreifen kann. Die Alarmierung habe in diesem Fall aber nicht funktioniert, teilte die Bezirkshauptmannschaft mit. Warum kein Alarm ausgelöst wurde, konnte „noch nicht gänzlich aufgeklärt werden“.

Hunderte Schweine in Mastbetrieb erstickt

In einem Schweinemastbetrieb im Bezirk Mistelbach sind Anfang Jänner hunderte Tiere erstickt. Laut Bezirksbehörde war die Entlüftungsanlage defekt. Derzeit läuft die Suche nach der Ursache. Ermittlungen gegen den betroffenen Landwirt gibt es nicht.

Laut Bezirkshauptfrau Gerlinde Draxler war die Anlage in einem ordnungsgemäßen Zustand, bei der „alle vorgeschriebenen Wartungen gemacht wurden“. Wegen des Defekts habe der Landwirt, mit dem man in engem Kontakt stehe, „keine Chance“ gehabt. Mit der Herstellerfirma der Lüftungs- bzw. Alarmanlage werde derzeit nach der Ursache gesucht. Der Landwirt sei „tief betroffen von dem Vorfall“, hieß es von der Bezirkshauptmannschaft.

VGT fordert strengere Vorschriften

Der Verein gegen Tierfabriken (VGT) hielt in einer Aussendung fest, dass „heutige, industrielle Tierfabriken“ eine große Tieranzahl hätten und hoch technisiert seien, „was sie anfällig macht“. Man forderte verpflichtende Fluchtwege und Alarmsysteme für den Fall eines Brandes oder eines Lüftungsausfalls, wie sie auch für Menschen vorgeschrieben seien, so Heidi Lacroix vom VGT.