Chronik

Frau überrollt: Elf Monate Haft für Ehemann

Am Landesgericht Krems hat sich ein 73-Jähriger wegen grob fahrlässiger Tötung vor Gericht verantworten müssen. Weil er in schwer alkoholisiertem Zustand seine Ehefrau mit dem Auto überrollt und getötet haben soll, wurde er zu elf Monaten Haft verurteilt.

Von den elf Monaten Haftstrafe wurden beim Prozess am Montag acht Monate bedingt verhängt. Weil der Angeklagte den unbedingten Teil der Haftstrafe – konkret drei Monate – bereits in Untersuchungshaft war, wurde er nach dem Prozess enthaftet. Laut Gerichtsangaben verzichtete der Angeklagte auf Rechtsmittel. Die Staatsanwaltschaft gab hingegen keine Erklärung ab, das Urteil ist somit nicht rechtskräftig.

Die Staatsanwaltschaft hatte ihm aufgrund des Vorfalls in Litschau (Bezirk Gmünd) vom 14. Oktober 2022 grob fahrlässige Tötung vorgeworfen. Ursprünglich war wegen Mordverdachts ermittelt worden, eine Mordabsicht konnte dem Mann aber nicht nachgewiesen werden – mehr dazu unter Ehefrau überrollt: Keine Mordermittlungen mehr (noe.ORF.at; 14.12.2022).

Laut Landesgericht Krems hatte der 73-jährige Beschuldigte den Retourgang seines Wagens eingelegt und war abrupt zurückgeschoben. Dabei habe der Mann seine hinter dem Fahrzeug stehende, gebrechliche Ehefrau mit dem Pkw überrollt. Der Beschuldigte war alkoholisiert, ihm wurden 1,9 Promille nachgewiesen.

Notarzt konnte nur noch Tod feststellen

Die 87-Jährige wurde unter dem Auto eingeklemmt. Ein Passant nahm Hilferufe wahr und setzte die Rettungskette in Gang. Ein Notarzt konnte allerdings nur noch den Tod der Frau feststellen, die nach Polizeiangaben zuvor unweit ihrer Wohnadresse mit dem Hund spazieren gegangen sein dürfte. Der Rottweiler blieb unverletzt.

Der Ehemann des Opfers wurde hinter dem Pkw liegend auf der Fahrbahn entdeckt. Der Mann erlitt eine Kopfverletzung und wurde im Landesklinikum Gmünd behandelt. Anschließend wurde er festgenommen und in die Justizanstalt Krems eingeliefert.