Hauptdarstellerin Johanna Arrouas
Lalo Jodlbauer
Lalo Jodlbauer
Kultur

„Funny Girl“: Vom Broadway nach Baden

Es ist die biografische Geschichte der jüdischen Komödiantin Fanny Brice, die die Bühne Baden mit dem Musical „Funny Girl“ auf die Bühne bringt. Es erzählt vom mittellosen Mädchen, das den amerikanischen Traum lebt und am Broadway reüssiert.

„Funny Girl" ist die Geschichte zweier Liebenden, „die durch ihre unterschiedlichen Lebensbestimmungen auseinandergerissen werden“, erzählt Regisseurin Isabella Gregor. Das Musical von Jule Styne und Bob Merrill wurde 1968 verfilmt, mit Barbra Streisand als Fanny Brice, die den Traum hat, ein Star am amerikanischen Himmel zu werden. Für diese Rolle in dem Film wurde Streisand mit einem Oscar für die beste weibliche Hauptdarstellerin ausgezeichnet.

Den Traum, ihren einfachen Verhältnissen zu entfliehen und berühmt zu werden, verkörpert ab Samstag in Baden Volksoper-Schauspielerin Johanna Arrouas (Bild oben) als Fanny. Die Aufsteigergeschichte des legendären Ziegfeld-Stars Fanny Brice wird in der Musical-Fassung in Baden als „klassische Entwicklungsgeschichte“ erzählt, wie in der Vorankündigung nachzulesen ist.

Laut Regisseurin Gregor sei das Stück „eine große Herausforderung für jede Darstellerin. Ihr zufolge werde Johanna Arrouas „der Fanny Leben und Persönlichkeit einhauchen – so wie es in der Verfilmung aus 1968 Schauspielikone Barbra Streisand tat“.

Das „Schicksal“ einer erfolgreichen Frau

Inszenatorisch bleibt Gregor in Fanny Brices Zeit: „Es ergibt für mich keinen Sinn, das Stück in die Gegenwart zu transportieren. Wir erzählen die Geschichte einer Persönlichkeit in ihrem historischen Kontext.“ Für die vielen Szenenwechsel hat die Regisseurin gemeinsam mit der Ausstatterin Alexia Redl eine – wie sie sagt – „effiziente, praktikable und schöne“ Lösung gefunden: „Wir verwenden Raumlösungen mit vielen zweidimensionalen Bühnenbildteilen und Projektionen, die es uns ermöglichen, die ständigen Wechsel zwischen opulenten Shownummern, kargem Hinterhofambiente, Künstlergarderoben oder belebten Straßenszenen künstlerisch-anschaulich darzustellen.“

Auch die Musik lässt das Publikum in die Zeit von Fanny Brice eintauchen (sie wurde 1891 in New York geboren und starb 1951 in Hollywood) und nimmt es mit in die Vaudeville-Vergangenheit. „Das musikalische Spektrum reicht von Jazz-Anklängen, pompöser Showtreppenmusik bis zu ganz persönlichen, intimen Liedern der Fanny Brice", so Isabella Gregor, die mit „Funny Girl“ die Geschichte einer starken und erfolgreichen Frau auf die Bühne bringt. "Es ist immer schwierig, wenn ein Partner erfolgreicher ist als der andere, besonders wenn er eine Frau ist.“