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Umwelt & Klima

Land garantiert Einhaltung des PV-Ziels bis 2030

Bis 2030 sollen 3.000 Gigawattstunden Strom aus PV-Anlagen produziert werden – mehr als vier Mal so viel wie derzeit. Das Land garantiert die Einhaltung des Ziels. Eine neue Förderung für PV-Überdachungen von Parkplätzen soll dazu beitragen.

Ob auf Dächern oder Hallen – der Fokus beim Photovoltaikausbau soll in Niederösterreich auf bereits versiegelten Flächen liegen. Präsentiert wurde in diesem Zusammenhang von Landeshauptfrau-Stellvertreter Stephan Pernkopf (ÖVP) am Dienstag eine neue Förderung für PV-Überdachungen von bestehenden und frei zugänglichen Parkplätzen. Bereitgestellt werden dafür rund vier Millionen Euro.

Die sofort startende Förderung zielt auf Gemeinden, Unternehmen, Vereine und konfessionelle Einrichtungen ab. Abgerufen werden können bis zu 1.000 Euro pro Kilowatt-Peak. Erwartet werden rund 2.500 Parkplätze, die „überdacht und sinnvoll doppelt genutzt werden“, betonte Pernkopf. Möglichkeiten für neue Pkw-Abstellflächen von Supermärkten seien in der Raumordnung bereits „massiv eingeschränkt“ bzw. müssten diese Parkmöglichkeiten schon jetzt mit PV überdacht werden, „wenn man mehr bauen möchte“.

Zusätzliche Zonen für PV-Anlagen sollen kommen

Aber auch auf Freiflächen sollen neue Photovoltaikanlagen entstehen – im Idealfall ebenfalls auf bereits beanspruchten Flächen wie Kläranlagen oder Deponien. Dafür hat das Land 116 Zonen mit insgesamt rund 1.100 Hektar vorgesehen, das entspricht etwa 1.500 Fußballfeldern – zu wenig, um die niederösterreichischen Photovoltaik-Ziele bis 2030 zu erreichen, kritisierte vor kurzem der Bundesverband Photovoltaic Austria.

Laut Pernkopf sollen 2023 weitere Flächen dazu kommen, was der Photovoltaikverband begrüßt, es brauche aber jedenfalls deutlich mehr Flächen als bisher beschlossen, heißt es. Dazu der Landeshauptfrau-Stellvertreter: „Sie haben von mir die Garantie, dass wir das Ausbauziel schneller erreicht haben als 2030, allerdings intelligent. Ich lasse mir nicht Flächen verbauen, die für die Lebensmittelproduktion wichtig sind.“

2022 habe sich die Zahl der PV-Anlagen generell um 12.000 auf mehr als 70.000 erhöht. Heuer sollen weitere 15.000 hinzukommen, damit werde 2023 „mit Sicherheit ein Rekordjahr für die Sonnenkraft“, so Pernkopf.

Auch Windkraft und Biomasse werden weiter ausgebaut

Auch der Ausbau der Windenergie soll dieses Jahr weiter vorangetrieben werden. Es gebe 218 neue oder modernisierte Anlagen, die aktuell „entweder in Bau, in Verfahren oder in Planung“ seien. Neue Zonen sollen für 250 Windräder geschaffen werden. Bei der Biomasse wurden laut Pernkopf am Dienstag im Rahmen der Sitzung der Landesregierung fünf weitere Projekte um insgesamt 30,8 Millionen Euro beschlossen. Gefördert werden diese von Land, Bund und EU mit 9,4 Millionen Euro.