Kraftwerk Korneuburg
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Umwelt & Klima

Altes Kraftwerk soll neue Energien liefern

Im Gas- und Dampfkraftwerk Korneuburg steht die Stromerzeugung seit 2019 still. Der Energieversorger EVN will den Standort in Zukunft nutzen, um Technologien für erneuerbare Energien zu testen. Die Planung dafür steckt aber noch in den Kinderschuhen.

Die EVN setzt sich zum Ziel, ihren Ausstoß an Treibhausgasen bis 2034 um rund 60 Prozent zu reduzieren. Zu einem kleinen Teil soll dabei auch das alte Gas- und Dampfkraftwerk in Korneuburg behilflich sein. Es war in den 1980er Jahren mit einem Wirkungsgrad von 48 Prozent (Effizienz eines Kraftwerks; Anm.) als extrem leistungsstark bekannt – das zeige auch ein damaliger Eintrag im Guinness-World-Records-Buch, heißt es von der EVN.

Seit 2019 steht das Kraftwerk bzw. die Stromerzeugung in Korneuburg still. Auf dem Areal befindet sich eine mittelgroße Biomasseanlage, die seit 2015 Naturwärme für die Region erzeugt. Diese möchte man natürlich weiter beibehalten, betont Stefan Zach auf Anfrage von noe.ORF.at.

Die EVN plane, aufgrund der steigenden Nachfrage von Haushalten nun auch zusätzliche Wärmepumpen zu installieren, um das Fernwärmeangebot zu vergrößern, heißt es. Für den Erhalt der Fernwärme plane man ohnehin seit vergangenem Jahr den neuen Donautunnel – mehr dazu in Neuer Tunnel verbindet Kloster- und Korneuburg (noe.ORF.at, 24.08.22).

Photovoltaik und Wasserstoff statt Kohle und Gas

Neben der Versorgung der Region mit Fernwärme, wolle man zukünftig beim Kraftwerk Korneuburg neue Technologien für erneuerbare Energien testen, zum Beispiel die Erzeugung von Wasserstoff. Ideen dazu habe man viele, was genau nun am Standort aber geplant sei, könne man noch nicht sagen, so Zach. Fest steht aber, dass vom alten Kraftwerk nichts abgerissen werden soll. Die Gebäude dort werde man erhalten und nutzen.

Kraftwerk Dürnrohr
Verbund
Das Kraftwerk Dürnrohr wird abgebaut, auf der Fläche sollen Photovoltaikanlagen aufgestellt werden

Zudem könnte der Standort auch ein Speicher für überschüssigen Strom sein, der im Sommer generiert und im Winter gebraucht werde, heißt es. Das Kraftwerk Korneuburg ist übrigens nicht das einzige Gaskraftwerk, das anders genutzt werden soll.

Auf dem Areal des einst größten Kohle- und Gaskraftwerks Österreichs in Dürnrohr (Bezirk Tulln) sollen bald Photovoltaikanlagen stehen – mehr dazu in Kohlekraftwerk Dürnrohr wird abgebaut (noe.ORF.at, 23.01.23). Fix sind Photovoltaikanlagen auf dem Areal des ehemaligen Kohle- und Gaskraftwerks in Peisching (Bezirk Neunkirchen) – mehr dazu in Peisching: Photovoltaik statt Kraftwerk (noe.ORF.at, 30.10.22).