Passagiere beim Check-In
APA/Helmut Fohringer
APA/Helmut Fohringer
Chronik

Flughafen: Kampagne gegen aggressive Gäste

Weil das Personal auf dem Flughafen immer wieder mit aggressiven Reisenden konfrontiert ist, hat der Flughafen Wien-Schwechat (Bezirk Bruck an der Leitha) nun eine Kampagne gestartet. Gäste werden gebeten, das Personal mit Respekt zu behandeln.

„Bitte behandeln Sie unser Personal mit Respekt! Angriffe jeder Art werden nicht toleriert: Flughafenpersonal verbal oder physisch anzugreifen ist eine Straftat“ – Botschaften wie diese sind derzeit dort zu lesen, wo Passagiere auf Flughafenpersonal treffen, etwa beim Check-in, bei der Gepäckaufgabe und bei der Sicherheitskontrolle. Zwar verlaufe der Kontakt zwischen Reisenden und Personal im täglichen Passagierbetrieb sehr gut, bestätigt Flughafen-Sprecher Peter Kleemann einen Bericht der „Kronen Zeitung“, Probleme gebe es aber vor allem zu Spitzenzeiten.

„Sicherheit keine Verhandlungsmaterie“

„In reiseintensiven Zeiten, wie zum Beispiel in den starken Sommermonaten, bemerken wir allerdings vereinzelt respektloses Verhalten von Reisenden gegenüber unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in den passagiernahen Bereichen, etwa bei der Passagierabfertigung oder Sicherheitskontrolle. Meistens bleibt es bei verbalen Unmutsäußerungen gegenüber dem Personal. In – glücklicherweise seltenen – Einzelfällen wurden Mitarbeiter rassistisch beschimpft, oder es wird gegen die Glasscheibe des Schalters gehämmert.“

Man habe Verständnis für Unannehmlichkeiten, „das rechtfertigt aber keine Respektlosigkeiten gegenüber unserem Personal“. Sicherheit sei keine Verhandlungsmaterie, „hier müssen Regeln klar eingehalten werden“. Das Personal werde im Umgang mit schwierigen Situationen auch geschult. Zahlen zu Vorfällen auf dem Flughafen würden nicht vorliegen.

Plakatkampagne auf dem Flughafen in Schwechat
Flughafen Wien-Schwechat
Auf Bildschirmen wird derzeit auch in englischer Sprache darauf hingewiesen, dass das Personal mit Respekt zu behandeln sei

ÖBB: Jährlich etwa 1.000 Übergriffe

Das ist bei den ÖBB anders. „Wir bewegen uns bei jährlich etwa 1.000 Vorfällen im Zusammenhang mit Drohungen und körperlichen Übergriffen. Beschimpfungen werden nur selten vom Personal angezeigt“, heißt es seitens der ÖBB. Betroffen sind vor allem jene Mitarbeitenden, die direkten Kontakt zu Kundinnen und Kunden haben, wie etwa Zugbegleiter und Zugbegleiterinnen.

Mittlerweile werden etliche Maßnahmen gesetzt, um Gewalt schon im Vorfeld zu erkennen. „Dazu zählen der Einsatz von Bodycams, ein dichtes Netz an Videoüberwachung an Bahnhöfen und in Zügen, architektonische Maßnahmen bei Bahnhofsumbauten – keine dunklen Ecken, viel Licht und Transparenz, Präsenz von Security-Mitarbeitern sowie enge Zusammenarbeit mit der Polizei – Stichwort Polizeiinspektionen an Bahnhöfen wie in St. Pölten.“