Wirtschaft

AK-Beratung: Viele plagen Wohnkosten

Laut der Konsumentenschutzbilanz der Arbeiterkammer Niederösterreich (AK) wurden im vergangenen Jahr 42.000 Beratungen durgeführt, über eine Million Euro wurde für die Konsumenten erstritten. Besonders oft ging es um hohe Wohnkosten.

Mit insgesamt mehr als 10.000 Anfragen war im vergangenen Jahr der Themenbereich Wohnen das häufigste vorgebrachte Anliegen in der Konsumentenberatung der AK Niederösterreich. Konsumentinnen und Konsumenten, deren Miete an den Verbraucherpreisindex angepasst wird, waren mit mehreren Erhöhungen im Jahr 2022 konfrontiert. Markus Wieser Präsident der AK Niederösterreich erläutert, dass die hohen Wohnkosten eine der größten Belastungen für die Menschen seien, er forderte eine Diskussion über die Koppelung an den Verbraucherpreisindex.

Das Thema Finanzdienstleistungen folgt auf Platz zwei der häufigsten Anliegen. Wer etwa sein Konto überzieht und in den Minusbereich gerät, muss derzeit hohe Überziehungszinsen zahlen. Das sei laut Wieser weder fair noch sozial: „Sowohl die Überziehungszinsen als auch die Zinsen bei Überschreiten des Rahmens sind viel zu hoch und müssen deutlich gesenkt werden“, so Wieser. Er forderte die Regierung auf, einzugreifen und die Situation mit den Banken zu besprechen. Auf Platz drei bei den Anfragen waren die hohen Energiepreise. Wieser verlangte hier von der Politik einen wirksamen Preisdeckel für alle Formen von Energie.

Aufpassen bei Betrugsmaschen im Internet

Zahlreiche Hilferufe gab es in Bezug auf Betrugsmaschen im Internet. So erhielt eine Kundin eine Nachricht mit Link und der Aufforderung auf diesen zu klicken, um ihre vermeintlich abgelaufene Online-Banking-ID-App wieder zu aktivieren. Sie öffnete die Internetseite, die jener ihrer Bank sehr ähnlich sah, und gab Benutzername und Passwort ein. Daraufhin wurden 50.000 Euro von ihrem Sparkonto abgebucht. Durch Eingreifen der AK Niederösterreich konnte eine Einigung mit der Bank erzielt werden und die Konsumentin erhielt die Hälfte des Betrags zurück.

Bettina Heise, Direktorin der Arbeiterkammer Niederösterreich, mahnt zur Vorsicht: Kein Bildungsgrad sei davor geschützt auf solch gut umgesetzte Maschen reinzufallen, dies würden auch entsprechende Studien zeigen. Bei solchen Betrugsfällen setze man weiterhin auf eine enge Zusammenarbeit mit der Polizei. Insgesamt wurde im Jahr 2022 mit Hilfe der AK Niederösterreich etwa eine Million Euro für Betroffene erstritten.