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WIRTSCHAFT

Bike-Messe Tulln: Zweiräder sparen Energie

Mopeds und Motorräder verbrauchen pro gefahrenem Kilometer deutlich weniger Energie als Autos. Sie verursachen weniger CO2-Emissionen und sind platzsparend, so die Veranstalter der „bike-austria“-Messe in Tulln. Ein Schwerpunkt ist heuer Elektromobilität.

1,66 Milliarden Kilometer werden in Österreich jährlich mit Mopeds und Motorrädern gefahren. Weil motorisierte Zweiräder im Vergleich zum Pkw deutlich leichter sind, spare man dadurch im direkten Vergleich jährlich rund 43 Millionen Euro an Treibstoffkosten und 87.000 Tonnen CO2, erklärt Karin Munk von der „Arge 2Rad“: „Selbst bei benzinbetriebenen Motorrädern beträgt der CO2-Ausstoß nur etwa ein Viertel eines Autos. Außerdem wird auch weniger Platz benötigt: Die Umweltbilanz ist also positiv.“

Boom bei Elektro-Mopeds

Keine Abgase sind für das Klima aber noch besser als wenig Abgase: Das Angebot an elektrisch betriebenen Zweirädern ist im Vergleich zur letzten Bike-Messe vor vier Jahren massiv gestiegen. Bei den Mopeds fahren bereits 25 Prozent der Neuzulassungen mit Strom.

Vor allem im städtischen Bereich, wo die Wege kürzer sind, seien sie eine gute Alternative, meint Motorradhändler Josef Faber: „In der Stadt legen sogar sehr mobile Menschen maximal 35 Kilometer pro Tag zurück. Mit einem Akku kommt man je nach Fahrweise 60 bis 100 Kilometer weit. Die Reichweite ist im städtischen Verkehr also kein Problem.“

E-Moped
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Der herausnehmbare Akku eines E-Mopeds bei einem der 160 Aussteller in Tulln

Bei vielen neueren Modellen kann der Akku mit einem Griff ausgebaut werden. „Sie nehmen den Akku also einfach mit in ihre Wohnung“, erklärt Motorradhändlerin Dagmar Zinner, „wo sie ihn über Nacht wieder aufladen können.“

„Gestank und Lärm fehlt“

Bei den Besuchern der „bike-austria“-Messe ist die Skepsis gegenüber Elektromotorrädern noch groß: „Mir fehlt der Benzinduft. Ein echtes Motorrad muss nach Motorrad klingen – nicht wie ein Rasenmäher“, meint ein Besucher. Längere Ausfahrten am Land seien nicht möglich, ergänzt ein anderer, weil es zu wenig Ladestationen gäbe: „Außerdem hab ich keine Lust, alle hundert Kilometer wieder warten zu müssen, bis der Akku voll ist. Bei der Tankstelle bin ich schneller fertig.“ Eine Dame hingegen sieht Vorteile: „Wir brauchen für unser Wohnmobil einen kleinen Roller. Da sind die elektrischen praktischer, weil sie leichter sind.“

Messe Tulln: Elektro-Motorräder am Vormarsch

Bei der „bike-Austria“-Messe In Tulln werden noch bis Sonntag die Neuheiten der Zweirad-Branche präsentiert. Großes Thema heuer ist die Elektromobilität.

Auch wenn Elektromobilität ein deklarierter Schwerpunkt der Messe ist, das Interesse an den benzinbetriebenen Maschinen ist nach wie vor groß. Insgesamt sind 380 Marken vertreten. Die „Bike-Austria“ gilt als wichtiger Impuls für die Zweiradbranche vor dem Start der Motorradsaison. Das Angebotsspektrum beinhaltet neben Motorrädern, Mopeds und Rollern auch vierrädrige Geländefahrzeuge wie Quads und Buggys, Informationen über Reisedestinationen und Zubehör wie Anhänger, Helme und Taschen. Bei einem Trial-Parcours können die Besucher ihr Gleichgewichtsgefühl, Kondition und Fahrzeugbeherrschung testen.