Erich Sokol: Kaiser Franz Josef (1980)
Annemarie Sokol/Landessammlungen NÖ
Annemarie Sokol/Landessammlungen NÖ
Kultur

Karikaturmuseum stellt Sokol ins Zentrum

Am 18. Februar startet das Karikaturmuseum in das neue Ausstellungsjahr, das heuer ganz im Zeichen von Erich Sokol steht. Neben den geplanten Ausstellungen wird im Frühjahr der Erich-Sokol-Preis verliehen. Im März wäre der Künstler 90 Jahre alt geworden.

Fünf Ausstellungen, ein Exkurs und die Verleihung des Erich-Sokol-Preises versprechen in Österreichs Museum für satirische Kunst ein abwechslungsreiches Ausstellungsjahr. Der international anerkannte Künstler Sokol gilt in der Karikatur und Satire als Wegbereiter einer neuen österreichischen Schule. Als Art Director bestimmte der Künstler etwa das Design des ORF von Ende der 1980er bis Anfang der 1990er Jahre maßgeblich mit.

Erich Sokol
Kunstmeile Krems
Erich Sokol

Laut Gottfried Gusenbauer, dem künstlerischen Direktor im Karikaturmuseum Krems, könne sich das Publikum auf „Schmankerl der österreichischen Karikatur und ein Special an Sokols Geburtstag, dem 31. März“, freuen. Eine Jubiläumsschau zeigt ab 11. März Sokols Titelseiten, die der Karikaturist mehr als 20 Jahre lang für die Wochenendausgabe der „Kronen Zeitung" zeichnete. Ausgehend von der ersten Titelseite „Hobbyurlaub“, die den Leserinnen und Lesern 1975 Sokol vorstellte, bilden die ca. 70 Cartoons einen zeitgeschichtlichen Parcours von den 1970ern bis in die 1990er Jahre.

Ausgehend von Sokols Porträt von Kaiser Franz Joseph (s. Bild oben) betrachtet die Ausstellung „Der unsterbliche Österreicher" ab 18. Februar mit weiteren Originalen von Manfred Deix, Ironimus, Gerhard Haderer und Stefanie Sargnagel die Abgründe zwischen Österreichs schillernden Momenten. Der Exkurs zu „Toxische Pommes“ wirft ebenfalls ab 18. Februar einen frischen Blick auf das typisch Österreichische.

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Manfred Deix: Die Fremdenverkehrskatastrophe
Manfred Deix/Landessammlungen NÖ
In der Schau „Der unsterbliche Österreicher" sind unter anderem auch Werke von Manfred Deix zu sehen …
Erich Sokol: Exhibitionspartie – Fernsehdiskussionen zwischen Kreisky und Taus (1977)
Annemarie Sokol
… aber selbstverständlich auch Bilder von Sokol selbst. Zum Beispiel die „Exhibitionspartie – Fernsehdiskussionen zwischen Kreisky und Taus“ (1977)
Bruno Haberzettl: Alf, der Ybbser Spaßvogel … (2008)
Bruno Haberzettl/Landessammlungen NÖ
Bruno Haberzettl: „Alf, der Ybbser Spaßvogel …“ (2008)

Ein Sokol-Preisträger bereits bekannt: Gerald Scarfe

Die Verleihung des Sokol-Preises am 10. März markiert den Höhepunkt im Sokol-Jubiläumsjahr. Unter dem Titel „The Award Goes to …" zeigt das Karikaturmuseum ab 18. Februar in einer umfassenden Schau Sokol-Preisträgerinnen und Preisträger aus den Jahren 2018 und 2023 in einer gemeinsamen Ausstellung.

Aus dem Jahr 2018 sind Werke von Sebastian Krüger, Thomas Fluharty, Nadia Khiari, Ramize Erer und Frank Hoppmann zu sehen. Ein Preisträger 2023 ist bereits bekannt: Gerald Scarfe, bekannt für seine Mitarbeit am Pink-Floyd-Projekt „The Wall" und dem Disney-Film „Hercules", erhält den Sokol-Würdigungspreis 2023. Die weiteren Gewinnerinnen und Gewinner dieses Jahres werden erst im Rahmen der Sokol-Gala im März bekanntgegeben.

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Gerald Scarfe in seinem Studio
Charlie Hopkinson
Gerald Scarfe in seinem Atelier. Im März erhält er den Erich-Sokol-Würdigungspreis verliehen.
Gerald Scarfe: The frightened ones (2021)
Gerald Scarfe
Gerald Scarfe: „The frightened ones“ (2021)
Gerald Scarfe: The marching hammers, (2021)
Gerald Scarfe
Gerald Scarfe: „The marching hammers“ (2021)

Die Sokol-Preise wurden 2018 erstmals vergeben und werden vom Land Niederösterreich in Zusammenarbeit mit Schirmherrin Annemarie Sokol, Witwe und Nachlassverwalterin von Erich Sokol, und dem Karikaturmuseum Krems alle fünf Jahre für herausragende Leistungen auf dem Gebiet der digitalen Zeichenkunst verliehen.

Am 31. März hätte Erich Sokol, der im Februar 2003 knapp vor seinem 70. Geburtstag starb, seinen 90. Geburtstag gefeiert. Zu diesem Anlass erwartet die Besucherinnen und Besucher des Karikaturmuseums in Krems ein Spezialprogramm mit Führungen und einer kulinarischen Aufmerksamkeit, so die Ankündigung des Museums.

Erwin Moser: Das Bett im Baum (1994)
Beltz & Gelberg
Erwin Mosers Werke sind aus der österreichischen Kinderbuchszene nicht mehr wegzudenken

Erwin Moser im Frühling, Wolfgang Ammer im Herbst

Für die ganze Familie von Interesse ist ab 4. März eine Ausstellung zu Erwin Moser zu sehen. Die besten Buchillustrationen, etwa aus den „Fantastischen Gute-Nacht-Geschichten“ und von „Manuel & Didi", bestimmen die präsentierte Auswahl.

Die Herbstausstellung zu Wolfgang Ammer gibt ab 29. November einen vielfältigen Einblick in die internationale Tätigkeit des österreichischen Karikaturisten. Ammer war viele Jahrzehnte auf Reisen und hielt seine gemachten Eindrücke vom politischen Weltgeschehen als gezeichnete Kommentare fest.