Erdbeben Türkei Bundesheer Abflug Schwechat
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Chronik

Erdbeben: Einsatzkräfte auf dem Weg

Nach den schweren Erdbeben in der Türkei und Syrien ist am Dienstag die in Korneuburg stationierte Katastrophenhilfeeinheit AFDRU des Bundesheeres in Richtung Krisengebiet aufgebrochen. Auch eine Transportmaschine wird in der Nacht Richtung Türkei starten.

Den ganzen Dienstag wurde auf dem Flughafen Wien in Schwechat (Bezirk Bruck an der Leitha) ein Transportflugzeug des Bundesheeres mit Hilfsgütern beladen. Generatoren, Zelte, Sanitäreinrichtungen, Verpflegung – in Summe sind es laut Bundesheer mehr als 50 Tonnen Material. Das Equipment soll es den Soldatinnen und Soldaten der Austrian Forces Disaster Relief Unit (AFDRU) an Ort und Stelle ermöglichen, sich völlig autark zu versorgen.

Die Aufgabe des Bundesheeres ist es, die Einsatzkräfte in der Türkei bei Rettungs- und Bergeeinsätzen zu unterstützen und nach Verschütteten zu suchen. Neben Soldatinnen und Soldaten sind deshalb auch Suchhunde beim Einsatz dabei. Wo genau die Einsatzgruppe aus Österreich eingesetzt wird, werde erst vor Ort vom internationalen Einsatzstab entschieden, heißt es.

Langes Warten auf Abflug

Der Abflug der Transportmaschine hatte sich am Dienstag mehrmals verschoben. Grund sei, dass der Zielflughafen Adana in der Osttürkei derzeit stark frequentiert sei, entsprechende Landeslots seien schwer zu bekommen. „Es sind derzeit viele Teams und Kontingente aus ganz Europa unterwegs,“ so der für die Logistik verantwortliche Einsatzkommandant Otto Fritz. Adana ist einer der wenigen noch funktionsfähigen Flugplätze in der Katastrophenregion. In der Nacht soll der Frachter abheben können, eine zweite Transportmaschine soll außerdem in der Nacht vom Flugplatz Linz-Hörsching aus starten.

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Wann die Transportmaschine von Schwechat Richtung Türkei abhebt, war Dienstagmittag noch unklar

Dienstagfrüh startete bereits ein Vorkommando von Hörsching aus in das Krisengebiet – mehr dazu in Retter Richtung Türkei aufgebrochen (ooe.ORF.at; 7.2.2023). Diese Gruppe inklusive Kontingentskommandanten kümmert sich etwa um Fahrzeuge für den Transport sowie um die genaue Festlegung des Einsatzorts und Arbeitsauftrags, schilderte Fritz, „damit wir schnellstmöglich Hilfe leisten können“.

Sobald das Flugzeug auf dem Zielflughafen in der Türkei angekommen ist, sollen die ersten beiden Rettungsgruppen unmittelbar in den Einsatz geschickt werden, erklärte Fritz. Der Rest der Mannschaft baut das Lager auf. Der Einsatz ist vorerst für zehn Tage geplant. Am Montag hieß es, dass die ersten 100 Stunden entscheidend seien. „Wir versuchen natürlich, so viel Hilfe wie möglich zu leisten“, so Fritz.