Windräder im Sonnenuntergang
Klaus Rockenbauer
Klaus Rockenbauer
Umwelt & Klima

Windböen: Windräder mit hoher Produktion

Der starke Wind der vergangenen Woche hat die Produktion der Windräder auf hohe Werte klettern lassen: Am Samstag wurden 31 Prozent des bundesweiten Stromverbrauchs über Windkraft gedeckt. Kurzfristig konnte auch Strom ins Ausland exportiert werden.

Österreich ist im Winter so wie gut immer Stromimporteur – mit Ausnahme des 4. Februar 2023. An diesem Tag wurden elf Gigawattstunden – der Jahresverbrauch von etwa 3.000 österreichischen Haushalten – exportiert, weil Österreich seinen Verbrauch mit der heimischen Produktion mehr als decken konnte.

Einer der Gründe ist der starke Wind: An diesem Tag wurden etwa im Weinviertel um die Leiser Berge Windböen von 125 km/h gemessen, am Hirschenkogel waren es maximal 118, am Buchberg 116 km/h. Vom Stromverbrauch Österreichs am Samstag wurden etwa 31 Prozent über Windkraft gedeckt. Zum Vergleich: 2022 waren es im Durchschnitt zwölf Prozent pro Tag. Aber auch die Wasserkraft und die Photovoltaik waren in der vergangenen Woche stark, heißt es von Experten der APG, dem überregionalen Stromnetzbetreiber.

Bislang nur 4. Februar ohne Stromimport

„In der Kalenderwoche fünf wurde im Vergleich zum Durchschnitt der Wochen eins bis vier das Doppelte an Energie eingespeist“, heißt es von der APG. Über die gesamte Woche habe es eine „hervorragende Windeinspeisung gegeben, sehr häufig haben wir 3,2 Gigawatt Leistung erreicht. Installierte Leistung haben wir in Österreich 3,6 Gigawatt.“

Der Tagesverbrauch Österreichs liegt laut APG im Durchschnitt im Winter bei 180 bis 190 Gigawattstunden. Weil es in der kalten Jahreszeit meist trockener ist, wird weniger durch Wasserkraft erzeugt. Auch die Photovoltaikerzeugung fällt mit weniger Sonnenstunden geringer aus. So gab es am 25. und 26. Jänner nur eine minimale Windeinspeisung. Die Folge: Österreich importiert im Winter täglich Strom. Der 4. Februar war in diesem Jahr der erste und bislang einzige Tag, an dem das nicht der Fall war.