„Mit heutigem Tag sind es 13 Musikschulen, an denen es Beschwerden gibt“, erklärt die stellvertretende Leiterin der Ombudsstelle für Musikschulbeschwerden in St. Pölten, Claudia Grübler-Camerloher, am Mittwoch gegenüber noe.ORF.at. Insgesamt seien bereits 56 Beschwerden eingegangen.
Die Gründe für die Beschwerden seien vielfältig: „In drei Musikschulen geht es um sexuelle Belästigungen, der Rest betrifft hauptsächlich dienstrechtliche Dinge wie zum Beispiel Stundenkürzungen oder keine schriftliche Ausfertigung von Dienstverträgen“, so Grübler-Camerloher.
Keine neuen Fälle wegen sexueller Belästigung
Neue Fälle wegen sexueller Belästigung seien seit Dezember nicht dazugekommen. Diese seien nach wie vor auf drei Musikschulen, eine im Weinviertel und zwei im Industrieviertel, konzentriert – mehr dazu in Musikschulen: 31 Beschwerden (noe.ORF.at; 10.1.2023).
Alle Vorwürfe werden an die Bildungsdirektion weitergeleitet. Diese prüfte bisher rund 40 Musikschulen, kontrolliert werden sollen aber alle 126 im Land. Bei allen Überprüfungen gebe es die Möglichkeit, sich anonym und vertraulich an die Fachinspektoren zu wenden, heißt es.
„Es gibt zwei Vorgangsweisen: Bei strafrechtlich relevanten Vorwürfen verständigt die Bildungsdirektion die Staatsanwaltschaften, bei dienstrechtlichen Belangen gehen diese Vorwürfe wieder zurück an die Gemeinden bzw. Gemeindeverbände, die die Musiklehrer oder die Direktorinnen und Direktoren angestellt haben. Dort muss dann entschieden werden, denn die Personalhoheit liegt bei den Gemeinden“, so ein Sprecher der Bildungsdirektion. Einen Endbericht über die Prüfungen der Musikschulen und der erhobenen Vorwürfe werde man, so die Bildungsdirektion, voraussichtlich erst im September vorlegen können.