Kurz nach 15.00 gelang den Einsatzkräften der erste Erfolg. Ein Mann konnte lebend aus den Trümmern eines Hauses gerettet werden. „Ihm musste ein Arm amputiert werden“, bestätigte Oberstleutnant Pierre Kugelweis, der am Einsatz teilnimmt.
Die 82 Soldatinnen und Soldaten der Katastrophenhilfeeinheit Austrian Forces Disaster Relief Unit (AFDRU) befinden sich seit Mittwochfrüh im Einsatz in Antakya in der südtürkischen Provinz Hatay. Die dicht besiedelte Region ist eines der am stärksten betroffenen Gebiete nach dem verheerenden Erdbeben.

Schwierige Suche mit Klopfzeichen
Ganze Straßenzüge seien zerstört, schildert Kugelweis gegenüber noe.ORF.at.: „Die Straßen sind nur grob mit Baggern freigeräumt, damit die Rettungskräfte durchkommen. Aber links und rechts sind Schutthalden oder Häuser, die im 45-Grad-Winkel wegstehen und für immer unbewohnbar sein werden.“
Um Menschen aus den Trümmern befreien zu können, sei man auf Klopfzeichen angewiesen, so Kugelweis. „Dann wird zur Ruhe aufgerufen und die gesamte Straße – hunderte Menschen sind hier unterwegs – ist mucksmäuschenstill und alle lauschen ausschließlich nach Klopfgeräuschen.“ Sobald sich ein Verdacht bestätige, würden die Suchhunde vorgeschickt. Schlügen sie an, würden die Grabungen beginnen.
Der Einsatz ist für insgesamt zehn Tage anberaumt. Die Einsatzkräfte haben das gesamte Equipment für die Suche nach Verschütteten vom Kontingentstandort in Korneuburg mitgebracht – mehr dazu in Erdbeben: Einsatzkräfte auf dem Weg (noe.ORF.at; 7.2.2023).