Gesundheit

Begleithebammen: Lösung zeichnet sich ab

Nach der Aufregung um einen Brief der Landesgesundheitsagentur, laut dem Verträge mit freiberuflichen Hebammen mit den Kliniken gekündigt werden sollten, zeichnet sich eine Lösung ab. Eine Geburtsbegleitung soll weiter möglich sein, Details sind noch offen.

Ein Schreiben der Landesgesundheitsagentur (LGA), das diese Woche an alle Kreißsaalleitungen der Landeskliniken geschickt worden war, ließ die Wogen hochgehen. Darin war zu lesen, dass die Verträge von freiberuflichen Hebammen mit den Landeskliniken per 31. März gekündigt werden.

Hebammen beklagten daraufhin, dass sie ihrer Arbeit bei Geburten nicht mehr nachkommen könnten, weil sie lediglich als Begleitpersonen ins Spital dürften. Gespräche zwischen der niederösterreichischen Landesleiterin des Österreichischen Hebammengremiums, Beatrix Cmolik, und den Vorständen der LGA, Konrad Kogler und Alfred Zens, haben jetzt zu einer Grundsatzvereinbarung geführt.

Geburtsbegleitung soll „wie bisher“ möglich bleiben

Es werde eine Lösung geben, bei der Hebammen weiter Geburtsbegleitung in den Landeskliniken anbieten können, versicherte Cmolik im Gespräch mit noe.ORF.at. Begleithebammen würden damit nicht nur als Begleitperson zum „Händchenhalten“ da sein, sondern eben für eine echte Geburtsbegleitung wie bisher.

„Mit der neuen Regelung wird sichergestellt, dass Begleithebammen ihre Aufgaben in vollem Umfang, wie gesetzlich geregelt, ausüben können“, hieß es in einer Aussendung der LGA vom Freitag. Weiters heißt es, dass es mit Anfang April möglich sein soll, als freiberufliche Hebamme im Rahmen einer sogenannten fallweisen Beschäftigung in einem niederösterreichischen Klinikum tätig zu sein.

Details sollen am Dienstag verhandelt werden

Die Vereinbarung zwischen der freiberuflichen Hebamme und der werdenden Mutter bleibe davon grundsätzlich unberührt. Die Aufgaben als Hebamme könnten so weiterhin in vollem Umfang und wie gesetzlich geregelt ausgeübt werden. Details sollen laut Cmolik am Dienstag geklärt und verhandelt werden.

Hintergrund des Schreibens der LGA an alle Kreißsaalleitungen war, dass man aufgrund einer Rechnungshof-Empfehlung Rechtssicherheit herstellen wollte, was etwa das Arbeitszeitgesetz betrifft. Grundregeln seien zu akzeptieren und Rechtssicherheit wichtig, sagte Cmolik. Sie betonte aber auch, dass es ungeschickt seitens der LGA war, die Hebammen als Verhandlungspartnerinnen im Vorfeld nicht einzubinden. Cmolik forderte außerdem eine sachliche Diskussion ein und kritisierte diverse unsachliche Äußerungen, die in sozialen Netzwerken kursieren. Das sei nicht hilfreich, so Cmolik.