Sport

Para-Ski-Star tauscht Skianzug gegen Frack

Para-Ski-Star Johannes Aigner glänzt auf den Weltcuppisten. Am Donnerstag wird der 17-jährige Gloggnitzer am Parkett glänzen: Er tauscht Anorak gegen Frack und wird mit seiner Schwester Elisabeth am Wiener Opernball eintanzen.

Sportlich ist Johannes Aigner derzeit nicht zu stoppen. Nach fünf Olympiamedaillen in Peking und vier bei der WM in Lillehammer legte der Sehbeeinträchtigte heuer nach, räumte bei seiner zweiten Weltmeisterschaft im spanischen Espot erneut groß ab und krönte sich zum Weltmeister in Abfahrt und Kombination. Dass er jetzt die Skiausrüstung gegen die Abendrobe tauschen und mit seiner Schwester Elisabeth Aigner den Opernball eröffnen darf, sei Ehre und Herausforderung zugleich. Aigner tanzt gerne, kam aber erst über einen Tanzkurs der Landjugend richtig auf den Geschmack.

„Der Walzer hat gleich ganz gut geklappt. Wir haben aber trotzdem ein paar Tanzstunden genommen, um die Grundlagen zu verfeinern. Neben dem Skifahren war das etwas stressig, aber es sollte gut passen“, freut sich Johannes Aigner im Gespräch mit noe.ORF.at auf den Ballabend mit seiner Schwester.

Johannes Aigner
Petra Aigner
Bei der Frack-Anprobe bleibt die Winterjacke in der Umkleidekabine

Ganz im Stil eines Spitzensportlers will sich Aigner nicht auf den Promi-Auflauf, sondern auf das Eintanzen selbst konzentrieren. „Das muss mal funktionieren und was den Rest betrifft, lasse ich mich überraschen. Nach der Eröffnung sind wir freigestellt und werden den Abend sicher gebührend ausklingen lassen.“

ÖPC ermöglicht Kindheitstraum

Mitorganisiert wurde der Opernball-Auftritt der Aigners von der Präsidentin des Österreichischen Paralympischen Committees Maria Rauch-Kallat. Für Elisabeth Aigner, die im Para-Weltcup als Guide für Schwester Veronika zuständig ist, erfüllt sich ein Kindheitstraum.

„Ich habe schon gehört, dass sich das gar nicht beschreiben lässt, wie es dort ist. Man wird es wohl erst realisieren, wenn man gemeinsam mit allen anderen Tanzpaaren auf dem Parkett steht“, erwartet die 24-jährige, die den Opernball bisher jedes Jahr im Fernsehen verfolgte. Ein langer Abend dürfte es für die Aigners trotzdem nicht werden. Nach dem Opernball steht in Kitzbühel gleich wieder Training auf dem Programm und Frack und Abendkleid werden wieder gegen Rennanzüge getauscht.