Mit einem Hilferuf hat sich Gerhard Fallent aus Langschlag am Donnerstag an den ORF Niederösterreich gewendet: Seine gesamte Schafherde sei in der Nacht von einem Wolf attackiert worden. Sieben Tiere seien tot, neun verletzt. Ein Schaf müsse vielleicht noch am Donnerstagabend notgeschlachtet werden. „Meine Herde ist von einem normalen Weidezaun geschützt. Da springt der Wolf aber einfach drüber“, sagt er gegenüber noe.ORF.at.
„Auch die Menschen in der Gegend hier fürchten sich vor den Wölfen“, sagt Fallent gegenüber noe.ORF.at. „Sie streifen um die Häuser, bei mir und auch bei den Nachbarn kommen sie sehr nahe.“ Ob es sich bei dem Vorfall in Langschlag tatsächlich um einen Wolfsriss oder möglicherweise ein anderes Wildtier handelt, soll in etwa zwei Wochen ein DNA-Test klären.
Laut „Österreichzentrum Bär, Wolf, Luchs“, das den Wolfsbestand für die Bundesländer beobachtet, wurden in Niederösterreich bisher vier Wolfsrudel bestätigt. „Wir gehen davon aus, dass der Wolfsbestand weiter wachsen wird“, sagt Aldin Selimovic, der das Zentrum wissenschaftlich berät.
Auch Bezirkshauptmann Markus Peham bestätigt, dass die Zahl der Wölfe zunimmt. „Man hört oft Gerüchte über Sichtungen, aber es gibt kaum offizielle Meldungen“, so Peham gegenüber noe.ORF.at. Gemeinsam mit dem Bezirksjagdbeirat plant er daher, ein Monitoring einzurichten. „Wir brauchen eine sachliche Diskussion“, so Peham. Und dafür brauche es sichere Zahlen. Eine Abschussgenehmigung wurde in Zwettl bisher nicht erteilt.
Warnschüsse gegen Wölfe erfolgreich
In Allentsteig wurde 2022 ein Vergrämungsbescheid ausgestellt – mehr dazu in Behörde erlaubt Schreckschüsse gegen Wölfe (noe.ORF.at; 24.8.2022). Das heißt, dass Wölfe, die Menschen zu nahe kommen, durch Warnschüsse vertrieben werden dürfen. In diesem Fall war die Maßnahme laut Peham erfolgreich: Das Problem sei behoben.